Washington. Hillary Clinton könnte als US-Präsidentin mit ihrem Mann Bill ins Weiße Haus ziehen. Doch das könnte komplizierter werden als gedacht.

Es ist jetzt schon etwas kompliziert. Amerika hat mehr als einen Präsidenten. Nicht nur der Noch-Amtsinhaber Barack Obama wird mit Mr. President angesprochen, sondern auch alle noch lebenden einstigen Bewohner des Weißen Hauses: Jimmy Carter, die beiden Bushes George und George W. und Bill Clinton. Und nun wird es vielleicht noch komplizierter.

Denn gewinnt die Demokratin Hillary Clinton im November den Zweikampf mit dem Republikaner Donald Trump, hätten die USA nicht nur erstmals eine Frau im Oval Office. Sie hätten auch eine Madam President und einen Mr. President auf einen Schlag im Weißen Haus.

Bill und Hillary Clinton im Wandel

Ein starkes Team: Hillary und Bill Clinton. Der ehemalige US-Präsident unterstützt nun seine Frau im Wahlkampf zur ersten US-Präsidentin.
Ein starkes Team: Hillary und Bill Clinton. Der ehemalige US-Präsident unterstützt nun seine Frau im Wahlkampf zur ersten US-Präsidentin. © imago | Xinhua
„Hillary ist in einzigartiger Weise befähigt, Chancen zu ergreifen und Risiken zu reduzieren“, lobte er seine Frau, die schon von 1993 bis 2001 als First Lady im Hintergrund die Fäden zog.
„Hillary ist in einzigartiger Weise befähigt, Chancen zu ergreifen und Risiken zu reduzieren“, lobte er seine Frau, die schon von 1993 bis 2001 als First Lady im Hintergrund die Fäden zog. © REUTERS | REUTERS / LUCAS JACKSON
Beide lernten sich im Frühjahr 1971 an der Eliteuniversität Yale kennen. Sie wurden ein Paar und heirateten am 11. Oktober 1975. Fünf Jahre später ...
Beide lernten sich im Frühjahr 1971 an der Eliteuniversität Yale kennen. Sie wurden ein Paar und heirateten am 11. Oktober 1975. Fünf Jahre später ... © imago | ZUMA Press
... erblickte am 27. Februar 1980 ihre Tochter Chelsea Victoria das Licht der Welt.
... erblickte am 27. Februar 1980 ihre Tochter Chelsea Victoria das Licht der Welt. © imago | ZUMA Press
Hillary Clinton stand ihrem Mann im Wahlkampf immer zur Seite.
Hillary Clinton stand ihrem Mann im Wahlkampf immer zur Seite. © imago | ZUMA Press
Mit der vollen Unterstützung seiner Frau und Tochter wurde Bill am 20. Januar 1993 zum 42. US-Präsidenten vereidigt. Die zweite Amtszeit (1997 bis 2001) wurde von der Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky überschattet.
Mit der vollen Unterstützung seiner Frau und Tochter wurde Bill am 20. Januar 1993 zum 42. US-Präsidenten vereidigt. Die zweite Amtszeit (1997 bis 2001) wurde von der Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky überschattet. © imago | ZUMA Press
Doch die damalige First Lady und Juristin ...
Doch die damalige First Lady und Juristin ... © imago | ZUMA Press
... blieb an der Seite ihres Mannes Bill.
... blieb an der Seite ihres Mannes Bill. © Getty Images | Chris Hondros
Schon bevor Bill Clinton 1993 US-Präsident wurde, schnupperte Hillary Politik-Luft. Als ihr Mann Bill Gouverneur in Arkansas wurde, machte sie das erstmals zur First Lady.
Schon bevor Bill Clinton 1993 US-Präsident wurde, schnupperte Hillary Politik-Luft. Als ihr Mann Bill Gouverneur in Arkansas wurde, machte sie das erstmals zur First Lady. © imago | ZUMA Press
Trotz aller Probleme blieben die beiden ein Paar und zeigten diese Einheit auch am Times Square während der Neujahrsfeier 2009.
Trotz aller Probleme blieben die beiden ein Paar und zeigten diese Einheit auch am Times Square während der Neujahrsfeier 2009. © REUTERS | REUTERS / LUCAS JACKSON
Die Clintons sind auch stolze Eltern. Das demonstrieren sie auch bei den Feierlichkeiten zum High-School-Abschluss von Tochter Chelsea im April 1997 ...
Die Clintons sind auch stolze Eltern. Das demonstrieren sie auch bei den Feierlichkeiten zum High-School-Abschluss von Tochter Chelsea im April 1997 ... © imago | ZUMA Press
... und auch als Chelsea und ihr Mann Marc Mezvinsky im Juni 2016 ihr zweites Kind, einen Sohn, der Welt präsentierten, standen ihnen Bill und Hillary zur Seite.
... und auch als Chelsea und ihr Mann Marc Mezvinsky im Juni 2016 ihr zweites Kind, einen Sohn, der Welt präsentierten, standen ihnen Bill und Hillary zur Seite. © REUTERS | REUTERS / BRENDAN MCDERMID
Nun haben die beiden die Rollen getauscht: Im Wahlkampf steht Bill nun seiner Frau zur Seite.
Nun haben die beiden die Rollen getauscht: Im Wahlkampf steht Bill nun seiner Frau zur Seite. © imago | ZUMA Press
Gemeinsam waren sie auch zur Vereidigung des neuen New Yorker Bürgermeisters Bill de Blasio gekommen.
Gemeinsam waren sie auch zur Vereidigung des neuen New Yorker Bürgermeisters Bill de Blasio gekommen. © imago | APress
Nach außen gibt Clinton die perfekte Ehefrau und Mutter.
Nach außen gibt Clinton die perfekte Ehefrau und Mutter. © imago | ZUMA Press
Einige Beobachter sind überzeugt, dass Bill Clinton ohne seine Frau nie das ranghöchste Amt der USA erreicht hätte. Nun will es Hillary selbst schaffen.
Einige Beobachter sind überzeugt, dass Bill Clinton ohne seine Frau nie das ranghöchste Amt der USA erreicht hätte. Nun will es Hillary selbst schaffen. © imago | ZUMA Press
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Und allein die schiere Vorstellung daran ruft schon jetzt bei manchen ungute Erinnerungen wach. 1992 hatte Bill in seinem Wahlkampf verkündet, dass er und Hillary im Zweierpack kämen: „Kaufe einen, kriegst du den zweiten gratis dazu.“

First Husband oder First Gentleman?

Überhaupt machen sich Historiker und Gelehrte schon längst Gedanken darüber, wie man denn Bills Position im Weißen Haus korrekt bezeichnen könnte. Amerikaner lieben Titel, und schließlich würde ja auch der bald 70-jährige Bill im Fall eines Wahlsieges seiner Frau (68) eine Glasdecke durchbrechen.

Er würde der Erste – ja was? First Husband, Erster Ehemann? Wahrscheinlicher, so meinen Medien, ist wohl First Gentleman, das würde eher dem Titel der First Lady entsprechen und auch gut zu einer Madam President passen.

Aber da gibt es einen Haken, wie einige Medien bereits anmerkten: Der Titel First Gentleman würde Late-Night-Satiriker geradezu zum Blödeln einladen. Schließlich, so heißt es, sei Bills Verhalten in der Lewinsky-Affäre mal so gar nicht gentlemanlike gewesen.

Aber auch wenn man Vergangenes vergangen sein lässt, gibt es noch ein weiteres Titelproblem. Der Präsident wird im Fachjargon Potus (kurz für President of the United States) genannt, die bessere Hälfte Flotus (First Lady of the United States). Das ginge für Bill nun überhaupt nicht. Aber was ist die Alternative? Fgotus für den Gentleman, Fhotus für den Husband?

Clintons kennen Weißes Haus noch aus alten Zeiten

Bill Clinton selber hat früher einmal augenzwinkernd die Bezeichnung „First Laddie“ aus dem Schottischen ins Spiel gebracht, „das käme der First Lady am nächsten“, sagte er 2007 der TV-Talk-Diva Oprah Winfrey. Komödiant Darrell Hammond hatte eine andere Idee. Als Bill ulkte er in der Show „Saturday Night Live“, dass Hillary eine großartige Präsidentin abgeben würde. Er selber aber noch einen besseren „First Dude“.

Einen Vorteil haben beide Clintons: Sie müssten sich nicht erst von ihren Vorgängern, den Obamas, durchs Haus führen lassen. Das kennen sie sicher noch gut aus alten Zeiten. Aber jeder Präsident, pardon, jede Präsidentin hat natürlich das Recht auf Möbelstücke nach eigenem Geschmack, und auch das Tafelgeschirr für Staatsbankette kann sie oder er sich auch neu aussuchen.

Normalerweise kümmert sich darum die First Lady, aber da hat Hillary Clinton schon eine Linie gezogen: Um Teller und Tassen und den Blumenschmuck im Weißen Haus würde sie sich wahrscheinlich selber kümmern, sagte sie in mehreren Interviews.

Hillary Clinton will Präsidentin werden

Die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton will die erste Präsidentin der USA werden. Dass sie für die Demokratische Partei ins Rennen gegen Donald Trump geht, ist inzwischen klar.
Die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton will die erste Präsidentin der USA werden. Dass sie für die Demokratische Partei ins Rennen gegen Donald Trump geht, ist inzwischen klar. © dpa | Craig Lassig
Während die 68-Jährige zunächst lange als praktisch gesetzt galt für die Nominierung der Demokraten, setzte ihr dann monatelang Konkurrent Bernie Sanders in Umfragen und Vorwahlen zu. Inzwischen hat sie die nötige Delegiertenzahl für die Nominierung zusammen.
Während die 68-Jährige zunächst lange als praktisch gesetzt galt für die Nominierung der Demokraten, setzte ihr dann monatelang Konkurrent Bernie Sanders in Umfragen und Vorwahlen zu. Inzwischen hat sie die nötige Delegiertenzahl für die Nominierung zusammen. © dpa | Michael Reynolds
Neben den Delegierten, die Präsidentschaftsbewerber durch die Wählerstimmen bei Vorwahlen gewinnen, gibt es bei der Demokratischen Partei „Superdelegierte“ – Politiker mit Posten in der Partei etwa, die ebenfalls für einen Kandidaten stimmen können. Das hilft Hillary Clinton enorm.
Neben den Delegierten, die Präsidentschaftsbewerber durch die Wählerstimmen bei Vorwahlen gewinnen, gibt es bei der Demokratischen Partei „Superdelegierte“ – Politiker mit Posten in der Partei etwa, die ebenfalls für einen Kandidaten stimmen können. Das hilft Hillary Clinton enorm. © REUTERS | JAVIER GALEANO
Es ist das zweite Mal, dass Hillary Clinton versucht, US-Präsidentin zu werden. 2008 hatte sich die ehemalige First Lady (hier mit Ehemann und Ex-Präsident Bill Clinton und der gemeinsamen Tochter Chelsea) bereits um die Nominierung der Demokratischen Partei zur Präsidentschaftskandidatin beworben – und gegen Barack Obama verloren.
Es ist das zweite Mal, dass Hillary Clinton versucht, US-Präsidentin zu werden. 2008 hatte sich die ehemalige First Lady (hier mit Ehemann und Ex-Präsident Bill Clinton und der gemeinsamen Tochter Chelsea) bereits um die Nominierung der Demokratischen Partei zur Präsidentschaftskandidatin beworben – und gegen Barack Obama verloren. © REUTERS | ADREES LATIF
Politik macht Hillary Clinton, die am 26. Oktober 1947 in Chicago als Hillary Diane Rodham geboren wurde, seit mehr als 40 Jahren. Während ihres Jura-Studiums an der Elite-Uni Yale – dort lernte sie Bill Clinton kennen – unterstützte sie 1972 den  Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, George McGovern.
Politik macht Hillary Clinton, die am 26. Oktober 1947 in Chicago als Hillary Diane Rodham geboren wurde, seit mehr als 40 Jahren. Während ihres Jura-Studiums an der Elite-Uni Yale – dort lernte sie Bill Clinton kennen – unterstützte sie 1972 den Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, George McGovern. © REUTERS | SCOTT MORGAN
1974 arbeitete Hillary Rodham im Parlamentskomitee zur Absetzung des Republikanischen US-Präsidenten Richard Nixon und lehrte an der Universität von Arkansas.
1974 arbeitete Hillary Rodham im Parlamentskomitee zur Absetzung des Republikanischen US-Präsidenten Richard Nixon und lehrte an der Universität von Arkansas. © REUTERS | JIM BOURG
Bill und Hillary Clinton heirateten 1975, Hillary arbeitete als Anwältin. Von 1979 bis 1981 und von 1983 bis 1993 war Bill Clinton Gouverneur des US-Bundesstaates Arkansas: In dieser Zeit setzte sich Hillary Clinton, die 1980 Tochter Chelsea zur Welt brachte, für Kinder- und Familienrechte ein.
Bill und Hillary Clinton heirateten 1975, Hillary arbeitete als Anwältin. Von 1979 bis 1981 und von 1983 bis 1993 war Bill Clinton Gouverneur des US-Bundesstaates Arkansas: In dieser Zeit setzte sich Hillary Clinton, die 1980 Tochter Chelsea zur Welt brachte, für Kinder- und Familienrechte ein. © REUTERS | BRIAN SNYDER
Durch ihre acht Jahre als First Lady (1993-2001) kennt Clinton das Weiße Haus aus nächster Nähe. Einige Beobachter sind überzeugt, dass ihr Mann Bill es ohne sie nie ins ranghöchste Amt der USA geschafft hätte. Die eigenwillige Karriere-Anwältin beeindruckte mit ihrem selbstbewussten Stil, der politisch aber nicht immer geschickt daherkam. Sie entwickelte eine eigene Stimme und arbeitete während Bill Clintons erster Amtszeit an einer Gesundheitsreform. Einen Tiefpunkt markierte seine Sex-Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky – doch Hillary hielt zu ihm.
Durch ihre acht Jahre als First Lady (1993-2001) kennt Clinton das Weiße Haus aus nächster Nähe. Einige Beobachter sind überzeugt, dass ihr Mann Bill es ohne sie nie ins ranghöchste Amt der USA geschafft hätte. Die eigenwillige Karriere-Anwältin beeindruckte mit ihrem selbstbewussten Stil, der politisch aber nicht immer geschickt daherkam. Sie entwickelte eine eigene Stimme und arbeitete während Bill Clintons erster Amtszeit an einer Gesundheitsreform. Einen Tiefpunkt markierte seine Sex-Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky – doch Hillary hielt zu ihm. © REUTERS | RICK WILKING
Im Buch „It Takes a Village“ beschrieb Hillary Clinton 1996 ihre Vision einer kinderfreundlichen Gesellschaft. In der 2003 erschienenen Autobiografie „Living History“ spielt auch Bill Clintons Affäre eine Rolle.
Im Buch „It Takes a Village“ beschrieb Hillary Clinton 1996 ihre Vision einer kinderfreundlichen Gesellschaft. In der 2003 erschienenen Autobiografie „Living History“ spielt auch Bill Clintons Affäre eine Rolle. © dpa | Larry W. Smith
2000 wurde Hillary Clinton zum ersten Mal in ein Amt gewählt: Für den Bundesstaat New York saß sie im US-Senat. 2006 schaffte die Senatorin Clinton die Wiederwahl.
2000 wurde Hillary Clinton zum ersten Mal in ein Amt gewählt: Für den Bundesstaat New York saß sie im US-Senat. 2006 schaffte die Senatorin Clinton die Wiederwahl. © REUTERS | RICK WILKING
Eisenharter Ehrgeiz, ein bisweilen verbissener Arbeitseifer und ein wenig Arroganz: Hillary Rodham Clinton gilt als eine der „härtesten“ Frauen in der amerikanischen Spitzenpolitik.
Eisenharter Ehrgeiz, ein bisweilen verbissener Arbeitseifer und ein wenig Arroganz: Hillary Rodham Clinton gilt als eine der „härtesten“ Frauen in der amerikanischen Spitzenpolitik. © REUTERS | JASON MICZEK
Clintons Kampfgeist zeigte sich auch daran, dass sie nach dem Auszug aus dem Weißen Haus und der bitteren Niederlage im Vorwahlkampf 2008 gegen den späteren Präsidenten Barack Obama nicht aufgab. Verlieren gehört nicht zu den Stärken Clintons. Als Obamas Außenministerin (2009-2013) bereiste sie dann 112 Länder und soll als Chefdiplomatin über eine Million Kilometer zurückgelegt haben.
Clintons Kampfgeist zeigte sich auch daran, dass sie nach dem Auszug aus dem Weißen Haus und der bitteren Niederlage im Vorwahlkampf 2008 gegen den späteren Präsidenten Barack Obama nicht aufgab. Verlieren gehört nicht zu den Stärken Clintons. Als Obamas Außenministerin (2009-2013) bereiste sie dann 112 Länder und soll als Chefdiplomatin über eine Million Kilometer zurückgelegt haben. © dpa | John Taggart
Die Sicherheitsmängel beim Konsulat im libyschen Bengasi, wo vier US-Diplomaten bei einer Terrorattacke getötet wurden, nagten an ihrer Amtszeit. Doch auch diese bis heute aufflackernden Vorwürfe haben sie nicht davon abgehalten, noch einen Anlauf an die Spitze zu wagen.
Die Sicherheitsmängel beim Konsulat im libyschen Bengasi, wo vier US-Diplomaten bei einer Terrorattacke getötet wurden, nagten an ihrer Amtszeit. Doch auch diese bis heute aufflackernden Vorwürfe haben sie nicht davon abgehalten, noch einen Anlauf an die Spitze zu wagen. © REUTERS | JIM BOURG
Die Ex-Außenministerin präsentiert sich gerne als die Bewerberin, die das fortführen will, was Barack Obama begonnen hat – etwa bei der umstrittenen Gesundheitsversorgung. Sie will das System, das als „Obamacare“ bekannt ist und geschaffen wurde, um Millionen Amerikaner ohne Krankenversicherung die Möglichkeit einer Absicherung zu bieten, beibehalten.
Die Ex-Außenministerin präsentiert sich gerne als die Bewerberin, die das fortführen will, was Barack Obama begonnen hat – etwa bei der umstrittenen Gesundheitsversorgung. Sie will das System, das als „Obamacare“ bekannt ist und geschaffen wurde, um Millionen Amerikaner ohne Krankenversicherung die Möglichkeit einer Absicherung zu bieten, beibehalten. © REUTERS | JIM BOURG
Nach Clintons Ansicht sollten die größten Finanzinstitute künftig eine Risikogebühr zahlen. Den Hochfrequenzhandel, also den automatisierten Kauf und Verkauf von Wertpapieren in Sekundenbruchteilen, will sie besteuern.
Nach Clintons Ansicht sollten die größten Finanzinstitute künftig eine Risikogebühr zahlen. Den Hochfrequenzhandel, also den automatisierten Kauf und Verkauf von Wertpapieren in Sekundenbruchteilen, will sie besteuern. © dpa | Larry W. Smith
Den US-Bundesstaaten will Clinton Zuschüsse in Milliardenhöhe gewähren, damit diese in höhere Bildung investieren. Die Zinssätze auf Studiendarlehen müssten gesenkt werden, erklärte sie.
Den US-Bundesstaaten will Clinton Zuschüsse in Milliardenhöhe gewähren, damit diese in höhere Bildung investieren. Die Zinssätze auf Studiendarlehen müssten gesenkt werden, erklärte sie. © REUTERS | BRIAN SNYDER
Thema Abtreibung: Die Entscheidung darüber sollen die Frauen haben. Der Organisation Planned Parenthood, die in rund 700 Kliniken Schwangere betreut und auch Abtreibungen durchführt, dürften die öffentlichen Mittel nicht gestrichen werden, erklärte Clinton.
Thema Abtreibung: Die Entscheidung darüber sollen die Frauen haben. Der Organisation Planned Parenthood, die in rund 700 Kliniken Schwangere betreut und auch Abtreibungen durchführt, dürften die öffentlichen Mittel nicht gestrichen werden, erklärte Clinton. © REUTERS | ADREES LATIF
Thema Einwanderung: Die rund elf Millionen illegalen Einwanderer in den USA sollten die Möglichkeit bekommen, die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erhalten („Path to Citizenship“).
Thema Einwanderung: Die rund elf Millionen illegalen Einwanderer in den USA sollten die Möglichkeit bekommen, die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erhalten („Path to Citizenship“). © REUTERS | RICK WILKING
Thema Militär: Die USA müssten weiterhin das stärkste und am besten ausgerüstete Militär in der Welt haben, fordert Clinton. Sie ist für eine Flugverbotszone in Syrien und hat deutlich gemacht, dass sie „russischen Aggressionen“ in Europa entgegen treten will. Präsident Wladimir Putin müsse die Stirn geboten werden.
Thema Militär: Die USA müssten weiterhin das stärkste und am besten ausgerüstete Militär in der Welt haben, fordert Clinton. Sie ist für eine Flugverbotszone in Syrien und hat deutlich gemacht, dass sie „russischen Aggressionen“ in Europa entgegen treten will. Präsident Wladimir Putin müsse die Stirn geboten werden. © dpa | Cj Gunther
Kampf gegen den Terror: Die frühere Außenministerin ist dafür, dass die USA in der Anti-IS-Koalition weiter eine führende Rolle innehaben.
Kampf gegen den Terror: Die frühere Außenministerin ist dafür, dass die USA in der Anti-IS-Koalition weiter eine führende Rolle innehaben. © REUTERS | JIM YOUNG
Thema Waffen: Clinton ist dafür, dass die behördliche Durchleuchtung der Käufer und Verkäufer von Waffen ausgeweitet wird. Der Kauf einer Waffe solle ohne einen vollständigen „Background Check“ nicht mehr möglich sein.
Thema Waffen: Clinton ist dafür, dass die behördliche Durchleuchtung der Käufer und Verkäufer von Waffen ausgeweitet wird. Der Kauf einer Waffe solle ohne einen vollständigen „Background Check“ nicht mehr möglich sein. © dpa | Larry W. Smith
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Bill Clinton soll bei der Wirtschaft helfen

Aber welche Rolle würde Bill dann als Was-auch-immer im Weißen Haus spielen? Zumindest eine grobe Vorstellung hat die potenzielle Präsidentin schon. Sie möchte, dass ihr Mann sie in Sachen Wirtschaft berät. Dass er darin gut sei, habe er schließlich während seiner Präsidentschaft bewiesen.

„Ich möchte, dass er bei der Wirtschaft hilft. Ich möchte, dass er uns hilft, mehr gute Jobs mit mehr Einkommen zu bekommen“, sagte Hillary dem „People“-Magazin. „Ich werde ihn nach seinen Ideen, seinem Rat fragen, und ich werde ihn als einen Goodwill-Botschafter nutzen, der durch das Land reist und die besten Ideen ausfindig macht, die wir haben.“

Glaubt man dem konservativen Buchautoren Daniel Halper, (Clinton Inc: The Audacious Rebuilding of a Political Machine), wäre das Reisen vielleicht ein Job nach Bill Clintons Geschmack. Halper zitiert in seiner unschmeichelhaften Biografie über die Clinton-Familie Quellen, nach denen es Bill bei der Vorstellung grause, 2017 ins Weiße Haus zurückzukehren und dort „gefangen“ zu sein, an der Leine seiner Frau.

Eines lässt sich gewiss sagen. Bill Clinton gilt nicht unbedingt als ein Typ, der ständig nur die zweite Geige spielen will oder seiner berufstätigen Frau ein Lunch einpackt – eine Aufgabe, über die er 2000 einmal selber ulkte.

Man kann sich ihn auch schlecht als jemanden vorstellen, der einen Gemüsegarten anlegt, mit Kindern Hampelmänner macht wie die sport- und gesundheitsbewusste Michelle Obama oder Schulen besucht wie die stille Laura Bush, um zum Lesenlernen anzuspornen. Und eine Modeikone wie Nancy Reagan oder Jacky Kennedy wird er wohl auch nie werden.

Aber er hat ja ein Vorbild, wie man auch als Ehepartner im Weißen Haus mitmischen kann: seine eigene Frau. Viele glauben, dass Hillary Clinton die stärkste First Lady seit Eleanor Roosevelt war. (dpa)