Wien . FPÖ-Chef Strache will das Ergebnis der österreichischen Bundespräsidentenwahl anfechten. Der Grüne Van der Bellen hatte knapp gewonnen.

Die rechtspopulistische FPÖ ficht das Ergebnis der Präsidentenwahl in Österreich an. Ein Sprecher des Verfassungsgerichts in Wien teilte am Mittwoch auf Twitter mit, ein entsprechender Antrag der Partei sei eingegangen. Er bestätigte damit Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

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Der FPÖ-Kandidat Norbert Hofer war bei der Stichwahl am 22. Mai nur knapp dem von den Grünen unterstützten Kandidaten Alexander Van der Bellen unterlegen. Auf Hofer entfielen 49,7 und auf Van der Bellen 50,3 Prozent, was einer Differenz von rund 31.000 Stimmen entspricht. Ausschlaggebend für das Ergebnis waren die rund 700.000 Briefwahlstimmen, die erst am Tag nach der Wahl ausgezählt wurden.

„Das Ausmaß ist mehr als erschreckend und mehr als relevant“, sagte der FPÖ-Vorsitzende Heinz-Christian Strache. In 94 von 117 Bezirkswahlämtern seien bei der Auszählung der Briefwahlstimmen Gesetzwidrigkeiten festgestellt worden. So seien in Dutzenden Fällen vor Eintreffen der Wahlkommission die Stimmzettel vorsortiert gewesen. Das betreffe 573.275 Wahlkarten. „Ein jeder hat ein komisches Gefühl“, sagte Strache über den knappen Ausgang der Wahl. Offen ließ er, ob er eine Wahlwiederholung oder eine Teilwiederholung der Wahl verlangen werde.

Auch die Wahlbehörden untersuchen derzeit Hinweise auf Unregelmäßigkeiten. Diese sollen zumeist früh geöffnete Briefumschläge betreffen. Experten zufolge sollte dies das Ergebnis der Wahl nicht beeinflussen. (rtr)