Wien. Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann ist von all seinen Ämtern zurückgetreten. Das erklärte er am Montag in einer Pressekonferenz.

Österreichs Kanzler Werner Faymann hat seinen Rücktritt erklärt. „Dieses Land braucht einen Kanzler, bei dem die Partei voll hinter ihm steht. Die Regierung braucht einen Neustart mit Kraft. Wer diesen Rückhalt nicht hat, kann diese Aufgabe nicht leisten“, zitiert der österreichische „Kurier“ Faymann aus einer Pressekonferenz. „Ich lege meine Funktionen als Bundeskanzler und SPÖ-Chef zurück.“ Der 56-Jährige hatte das Amt des Bundeskanzlers seit Ende 2008 inne. Ebenfalls 2008 war er zum Vorsitzenden seiner Partei aufgestiegen.

Nach dem Debakel im ersten Durchgang der Bundespräsidentenwahl hatten die Regierungsparteien in Österreich einen Neustart angekündigt. Faymann hatte gesagt, dazu gehöre eine umfassende Zwischenbilanz, die Leistungen und auch selbstkritisch Versäumnisse aufzeigen werde.

Bundespräsidentenwahl als Protestwahl

Am 22. Mai entscheiden die Österreicher endgültig über einen neuen Bundespräsidenten. Der Kandidat der rechten FPÖ, Norbert Hofer, tritt dabei als klarer Gewinner der ersten Runde gegen den ehemaligen Grünen-Chef Alexander Van der Bellen an. Der Sieg der Rechtspopulisten im ersten Wahlgang galt auch als Ausdruck des Protests gegen die rot-schwarze Koalition, deren Bewerber deutlich gescheitert waren.

Für Montagnachmittag war ein vorgezogenes Treffen des Bundesparteivorstandes angekündigt worden. Dort sollte es um die personelle wie inhaltliche Neugestaltung der Partei gehen. (she/dpa)