Washington. Donald Trump sorgt wieder für Kopfschütteln: Der Einsatz von Atomwaffen in Europa sei denkbar, Japan soll nuklear aufgerüstet werden.
Donald Trump prescht mit Ideen zu einer neuen Atomwaffendoktrin vor – und das Weiße Haus reagiert in deutlichen Worten. Trump wolte die Option eines Atomwaffeneinsatzes in Europa nicht vom Tisch wischen – und regt Atomwaffen für Japan und Südkorea an.
Der stellvertretende Sicherheitsberater von Präsident Barack Obama, Ben Rhodes, nannte Trumps Vorstellungen katastrophal. Japan und Südkorea den Status von Atommächten zu verleihen bedeute eine komplette Abkehr von 70 Jahren US-amerikanischer Außenpolitik. Diese sei von Demokraten wie Republikanern gleichermaßen getragen worden.
Trump will Verbündete für Beistand zahlen lassen
Donald Trump, für die Republikaner im Rennen um das Weiße Haus, hatte CNN gesagt, er halte es für Alliierte wie Japan oder Südkorea für besser, wenn sie Atomwaffen besäßen – wie Nordkorea oder Pakistan auch. Er sagte: „Wäre es für Japan nicht irgendwie besser, Atomwaffen zu haben, wenn Nordkorea auch welche hat?“
Trump wiederholte seine Ansicht, dass die USA seinen asiatischen Verbündeten keinen Schutz mehr gewähren sollten, wenn diese dafür nicht mehr Geld bezahlten.
Schon am Donnerstag deutscher Zeit hatte Trump mit seinen sicherheitspolitischen Vorstellungen für Irritationen gesorgt. In einer öffentlichen Fragestunde sagte er, der Einsatz von Atomwaffen in Europa oder im Nahen Osten sei durchaus möglich. Auf mehrfache Nachfrage erklärte er, sich die Option offenhalten zu wollen:
Die Äußerungen des Bauunternehmers und Reality-TV-Stars sind auch in seiner eigenen Partei hoch umstritten. Führende Verteidigungs- und Geopolitikexperten, die den Republikanern nahestehen, bezeichnen Trumps Vorstellungen als ahnungslos, naiv und gefährlich. (dpa)