Athen/Idomeni. Die Zustände im Flüchtlingslager Idomeni sind katastrophal. Nun sollen die Menschen das Lager verlassen – freiwillig, betont Athen.

Der griechische Staat hat am Freitag rund 20 Busse zum Elendskamp von Idomeni an der mazedonischen-griechischen Grenze geschickt. Den rund 12.000 Migranten wurde abermals angeboten, das provisorische Lager freiwillig zu verlassen und in anderen organisierten Aufnahmelagern untergebracht zu werden.

„Es ist eine Aktion auf freiwilliger Basis. Gewalt wird nicht angewendet“, sagte der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks, Babar Baloch, am Freitag in Idomeni. Auch der Sprecher des Athener Flüchtlingskrisenstabes, Giorgos Kyritsis, und Migrationsminister Ioannis Mouzalas betonten nach griechischen Medienberichten, eine Zwangsräumung von Idomeni werde es nicht geben. Die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ twitterte ein Foto, als Menschen den ersten Bus bestiegen. Die Organisation hatte zuvor beklagt, es gebe keine Informationen an die Menschen. Unter den war in der Vergangenheit die Sorge groß, das Lager könnte zwangsgeräumt werden.

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Die Behörden hoffen, in den kommenden zwei bis drei Tagen etwa 1000 bis 1500 Migranten aus Idomeni ins Landesinnere bringen zu können. „Wir werden kommenden Monat weitere 30 000 Plätze in neuen und alten Aufnahmelagern bereitstellen“, sagte Kyritsis dem griechischen Fernsehsender Skai.

Zu den Protesten humanitärer Organisationen gegen eine Internierung von Flüchtlingen in Aufnahmelagern auf den Ägäis-Inseln sagte Kyritsis, die Menschen würden nicht dauerhaft festgehalten. Es müsse aber geprüft werden, wer einen Anspruch auf Asyl habe und wer nicht. Dies habe nicht nur Griechenland, sondern auch die EU mit der Türkei im Flüchtlingspakt vereinbart. Deshalb müssten die Menschen so lange in den Lagern bleiben, bis ihr Asylantrag im Schnellverfahren bearbeitet sei. (dpa)