Berlin. Wolfgang Schäuble fordert eine Senkung der Flüchtlingszahlen. Andere EU-Ländern müssten mehr Geld in die Flüchtlingshilfe investieren.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) fordert eine drastische Reduzierung des Flüchtlingsandrangs. „Die Flüchtlingszahlen müssen dramatisch sinken, sonst schaffen wir das nicht mehr“, sagte Schäuble in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur vor dem Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) in Shanghai.

Schäuble warnte vor einem Bedeutungsverlust Europas, falls der EU-Streit um die Flüchtlingspolitik nicht gelöst wird. „Wir müssen aufpassen, dass Europa weiter als relevant angesehen wird.“ Er werde auch im G20-Kreis für den Kurs von Kanzler Angela Merkel (CDU) werben. „Ja klar. Wir sind eine Regierung. Es gibt nur eine europäische Lösung.“

Schäuble rief andere G20-Länder auf, mehr Geld für die internationale Flüchtlingshilfe zu geben. Deutschland habe bei der Londoner Syrien-Geberkonferenz mit 2,3 Milliarden Euro fast ein Drittel der Gesamtsumme zugesagt. „Ich habe die Kanzlerin Angela Merkel zu dieser Zusage ermutigt. Wir werden jetzt andere einladen, auch ein bisschen mehr zu tun“, sagte Schäuble. (dpa)