Berlin. Benjamin Netanjahu will Israel stärker abschotten. Der Ministerpräsident wünscht sich einen Zaun – zum Schutz vor „Raubtieren“.

Benjamin Netanjahu hat erklärt, er wolle mittelfristig einen das ganze Land umgebenden Grenzzaun errichten lassen. „Wir müssen uns in unserer Nachbarschaft vor diesen Raubtieren schützen“, sagte Israels Ministerpräsident laut „The Guardian“ am Donnerstag in Anspielung auf islamistische Bewegungen rund um Israel.

Netanjahu offenbarte seine Pläne während einer Tour entlang der jordanischen Grenze. Im Januar hatten dort Bauarbeiten für einen rund 30 Kilometer langen Grenzzaun begonnen, ausgehend von der Stadt Eilat an der Südspitze des Landes. Dieser Zaun, so erklärte Netanjahu laut „The Times of Israel“ weiter, sei Teil eines mehrere Jahre umfassenden und mehrere Milliarden Dollar teuren Plans, Israel umfassend abzuschotten. „Am Ende des Tages wird Israel, wie ich es sehe, komplett umgeben sein mit einem Zaun wie diesem.“ Schon 2013 hatte Israel einen fünf Meter hohen Zaun an der Grenze zur Sinai-Halbinsel errichtet.

Das Projekt solle auch dazu dienen, Infiltrationen der Hamas durch Tunnel vorzubeugen. Die radikal-islamische Palästinensergruppe hatte im letzten Gaza-Krieg ein Tunnelsystem genutzt, um geheime Angriffe gegen die israelische Armee vorzunehmen. Mehr als 30 Tunnel wurden durch die Armee daraufhin in den letzten zwei Jahren zerstört. Die Islamisten bauen das System derzeit nach eigenen Angaben wieder auf und bereiten sich auf neue Angriffe vor. Israels Militärchef Gadi Eizenkot hatte unlängst erklärt, die neuerliche Zerstörung des Tunnelsystems habe bei der Armee höchste Priorität.