Istanbul . Nach iranischen Medienberichten wird der Ton zwischen Ankara und Teheran rauer. Die Türkei bestellte den iranischen Botschafter ein.

Das türkische Außenministerium hat wegen der Krise zwischen Saudi-Arabien und dem Iran den iranischen Botschafter einbestellt, wie das Ministerium am Freitag mitteilte.

Grund sind demnach Berichte offizieller iranischer Medien gewesen, die einen Staatsbesuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Saudi-Arabien im Dezember in Verbindung mit den kurz darauf erfolgten dortigen Hinrichtungen gebracht hätten. Die Türkei forderte, dass solche Berichte sofort eingestellt werden müssten.

Das türkische Außenministerium hatte nach den Hinrichtungen in Saudi-Arabien beide Länder zur Deeskalation aufgerufen. Bei den Exekutionen wurde auch ein schiitischer Geistlicher getötet, was zu schweren Protesten im mehrheitlich schiitischen Iran führte. Die saudische Botschaft in Teheran wurde unter anderem von einem Mob angegriffen.

In einer Mitteilung hatte das Ministerium sich besorgt über die Angriffe auf diplomatische Einrichtungen Saudi-Arabiens im Iran gezeigt. Zu den Hinrichtungen äußerte sich die Behörde dagegen nicht. In der Türkei leben ebenso wie in Saudi-Arabien mehrheitlich Muslime sunnitischer Glaubensrichtung. (dpa)