Istanbul/Athen. Trotz rauer See wagen immer noch etliche Migranten die Überfahrt von der Türkei nach Griechenland. Wieder sind Dutzende ertrunken.

Bei ihrer Flucht von der Türkei nach Europa sind in der Ägäis erneut Dutzende Menschen ertrunken. Wie der TV-Sender CNN Türk und die Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch übereinstimmend berichteten, seien unter den 36 Toten, die in den westtürkischen Distrikten Ayvalik und Dikili angespült worden, auch eine Schwangere und mehrere Kinder.

Laut CNN Türk seien die Flüchtlinge bei dem Versuch ertrunken, mit zwei Booten zur griechischen Insel Lesbos zu gelangen. Die aus Irak, Algerien und Syrien stammenden Migranten hätten zur Überfahrt Schlauchboote von minderwertiger Qualität benutzt. Zudem hätten die Flüchtlinge Schwimmwesten getragen, die nicht funktionsfähig gewesen seien, wie der TV-Sender weiter berichtete.

Nach Angaben der griechischen Küstenwache wurden binnen 48 Stunden die Leichen von acht Flüchtlingen geborgen. Zwölf Menschen wurden gerettet.

Polizei nimmt Schleppergruppe fest

Unterdessen gelang der griechischen Polizei ein Erfolg im Kampf gegen internationale Schleppergruppen. Wie die Sicherheitsbehörden mitteilten, hätten drei Bulgaren versucht, 55 Syrer und zwölf Iraker über den griechisch-türkischen Grenzfluss Evros nach Griechenland zu bringen. Anschließend wollten sie die Menschen in Laderäumen von zwei Lastwagen ins Landesinnere bringen. Sie wurden festgenommen.

Ende November unterschrieben die Europäische Union und die Türkei eine Vereinbarung, die Grenze besser zu kontrollieren, damit Flüchtlinge an der Weiterreise gehindert werden. Dennoch wagen viele Migranten weiterhin die gefährliche Überfahrt nach Griechenland. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) kamen im vergangenen Jahr mehr als 800.000 Flüchtlinge auf dem Seeweg von der Türkei in das EU-Mitgliedsland Griechenland. (dpa)