Berlin. Männer, Frauen und Kinder waren in einem seeuntauglichen Boot auf dem Mittelmeer unterwegs. Deutsche Soldaten retteten die Flüchtlinge.

Deutsche Marinesoldaten haben bei ihrem Einsatz im Mittelmeer erneut Dutzende Flüchtlinge aus einem seeuntauglichen Boot gerettet. Die 121 Menschen - 115 Männer, drei Frauen und drei Kinder - wurden am Donnerstag etwa 50 Kilometer vor der libyschen Küste an Bord des Einsatzgruppenversorgers „Berlin“ genommen, wie die Bundeswehr mitteilte. Am Nachmittag seien die Geretteten der italienischen Küstenwache übergeben worden.

Erst am Mittwoch hatte die „Berlin“ mehr als 200 Flüchtlinge an Bord genommen. Seit Beginn des Einsatzes im Mittelmeer im Mai haben deutsche Soldaten zwischen Libyen und Italien nach Bundeswehr-Angaben 9874 Flüchtlinge aus Seenot gerettet.

Die italienische Küstenwache teilte mit, am Donnerstag seien insgesamt etwa 370 Menschen im Mittelmeer gerettet worden, in den vergangenen drei Tagen seien es knapp 1200 gewesen.

Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) haben in diesem Jahr 150.000 Flüchtlinge auf dem Seeweg Italien erreicht. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber 2014 (170.000). Der Großteil der Schutzsuchenden, die in diesem Jahr nach Europa kamen, wählte die Route durch die Ägäis nach Griechenland.