Athen. Ministerpräsident Tsipras hat laut einem Medienbericht angekündigt, auf IWF-Mittel verzichten. Einer der Gründe: Härtere Reformen.

Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hat überraschend angekündigt, dass sein Land auf Zahlungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) verzichten will. Er habe „den Eindruck, dass die Finanzierung durch den IWF nicht nötig ist“, sagte Tsipras laut „Süddeutscher Zeitung“ am Montag im griechischen Fernsehen. Sein Land brauche inzwischen „weniger Geld“ aus dem Hilfspaket. Zudem sei „die Position des IWF nicht konstruktiv“, weil er von Athen zugleich „härtere Reformen“ und Schuldentragfähigkeit verlange.

Griechenland war im Juli eine Unterstützung von 86 Milliarden Euro zugesagt worden – im Gegenzug für Reformen und Sparmaßnahmen. Bislang schütteten lediglich die europäischen Partner Gelder aus. Der IWF wollte im Januar darüber entscheiden, ob er das verschuldete Land ebenfalls mit Mitteln unterstützt.

Die EU-Partner setzten Griechenland am Montag weiter unter Druck. Ein neues Reformpaket müsse bis Mitte Dezember auf den Weg gebracht werden, um die Auszahlung von einer Milliarde Euro aus dem Rettungspaket zu ermöglichen, sagte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem in Brüssel. Die griechische Links-Rechts-Regierung reagiert auf den Druck der Geldgeber. Sie will das neue Paket bis zum 18. Dezember durchs Parlament bringen. (dpa/LS)