Brüssel. Belgiens Staatsfeind Nummer eins, Salah Abdeslam, ist weiter flüchtig. Nun sucht die Polizei mit Fotos nach zwei möglichen Komplizen.

Drei Wochen nach den Terroranschlägen von Paris suchen belgische und französische Ermittler zwei weitere Verdächtige. Sie sollen mit dem Terrorverdächtigen Salah Abdeslam gut zwei Monate vor den Attentaten in Ungarn gewesen sein, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag in Brüssel mit. Die Polizei warnte, die Männer seien gefährlich und wahrscheinlich bewaffnet.

Abdeslam gilt seit der Pariser Terrorattacke vom 13. November in Belgien als Staatsfeind Nummer eins. Er ist der Bruder eines der Pariser Selbstmordattentäter und weiter flüchtig.

Abdeslam sei im September zweimal in einem Mietwagen nach Budapest gereist, berichtete die Staatsanwaltschaft. Was er dort machte, blieb offen.

Komplizen nutzten gefälschte Ausweise

Salah Abdeslam ist Bruder eines der Selbstmordattentäters von Paris. Nach den Attentaten wurde er vor der Grenze nach Belgien kontrolliert, erschien da aber noch nicht verdächtig.
Salah Abdeslam ist Bruder eines der Selbstmordattentäters von Paris. Nach den Attentaten wurde er vor der Grenze nach Belgien kontrolliert, erschien da aber noch nicht verdächtig. © dpa | Police Federale Belgilen

Am 9. September sei der 26-Jährige an der Grenze zwischen Ungarn und Österreich in Begleitung von zwei anderen Personen kontrolliert worden. Sie benutzten, wie sich später herausstellte, gefälschte belgische Personalausweise. Nach diesen Männern wird nun gefahndet.

Einer der gefälschten Ausweise sei bei der Geldüberweisung vier Tage nach den Pariser Attentaten benutzt worden. Eine Summe von 750 Euro ging an die Cousine des mutmaßlichen Hintermanns der Pariser Anschläge, Abdelhamid Abaaoud. Hasna Aitboulahcen kam wie Abaaoud bei einem Polizei-Einsatz im nördlich von Paris gelegenen Saint-Denis ums Leben. (dpa)