Budapest. Einer der Attentäter von Paris soll sich vorher am Ostbahnhof in Budapest aufgehalten haben. Das behauptet die ungarische Regierung.

Einer der mutmaßlichen Hintermänner der islamistischen Attentate von Paris soll sich nach Angaben der ungarischen Regierung im Sommer in Ungarn aufgehalten haben. Der Mann habe am Budapester Ostbahnhof eine Gruppe von Flüchtlingen „rekrutiert“ und mit diesen das Land verlassen, sagte Janos Lazar, Kanzleichef des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, am Donnerstag in Budapest. Das berichtete die staatliche ungarische Nachrichtenagentur MTI.

Zum Zeitpunkt dieser Vorgänge hätten die ungarischen Behörden nichts davon gewusst, sie seien später von den Geheimdiensten der Partnerländer darüber informiert worden, sagte Lazar weiter. Genaue Zeitangaben zur angeblichen „Rekrutierung“ machte er nicht. Er bezog sich aber auf die Budapester Flüchtlingskrise von Ende August und Anfang September, als mehrere Tausend Flüchtlinge am Ostbahnhof der Hauptstadt kampierten.

Zuvor hatte der belgische Sender RTL berichtet, dass Salah Abdeslam, einer der mutmaßlichen Pariser Attentäter, seine Komplizen aus Ungarn mitgebracht habe. Es habe sich um zwei Syrien-Rückkehrer gehandelt, die sich bei den Pariser Attentaten am 13. November selbst in die Luft gesprengt hatten. (dpa)