Moskau. Der US-Whistleblower Edward Snowden hat sich am Dienstagabend erstmals offiziell beim Kurznachrichtendienst Twitter geäußert, nach zwei Stunden hatte er bereits 336.000 Follower. „Könnt Ihr mich jetzt hören?“, schrieb der 32-Jährige als ersten Tweet unter dem Account @Snowden, der mit einem blauen Haken für verifizierte Nutzer versehen ist.
Wie das Enthüllungsportal „The Intercept“ schrieb, hatte sich jemand den Account reserviert, aber drei Jahre lang nicht genutzt. Daher sei das Unternehmen kontaktiert worden, und Twitter habe zugestimmt, den Account Edward Snowden zu geben. Das Portal berichtete unter Berufung auf dessen Anwalt Ben Wizner, der frühere Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA werde selbst twittern.
Snowden hatte streng geheime Dokumente öffentlich gemacht, die die Abhörskandale um die NSA ins Rollen brachten. Dafür droht dem US-Bürger in seiner Heimat eine lebenslange Haftstrafe; er wird wegen Geheimnisverrats per Haftbefehl gesucht. Seit 2013 lebt er im russischen Asyl.
Am Abend folgte @Snowden erst genau einem anderen Konto: dem der NSA. Er riss auch schon Witze über den Geheimdienst: Am Abend schrieb er: "Inzwischen haben Tausende Leute in Fort Meade Twitter geöffnet". Dort ist der Sitz der NSA. Laut „The Intercept" folgte der Geheimdienst ihm aber nicht zurück - zumindest nicht offiziell.
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