Rom. Menschen auf 18 Booten sollen Sonnabend in Seenot geraten sein. Eine große Rettungsaktion läuft, sieben Hilfsschiffe sind im Einsatz.

Zwischen 2.000 und 3.000 Menschen sind am Sonnabend im Mittelmeer vor der libyschen Küste in Seenot geraten. Es seien im Verlauf des Tages insgesamt 18 Notrufe abgesetzt worden, teilte die italienische Küstenwache am Sonnabend mit. Mit zwei eigenen Schiffen und der Hilfe eines norwegischen Schiffes und der italienischen Marine wurde versucht, die Flüchtlinge zu retten. Die Menschen befanden sich demnach auf vier Kuttern und 14 Schlauchbooten. Sie waren von der libyschen Küste gestartet.

Nahezu täglich versuchen Flüchtlinge aus Afrika und dem Nahen Osten auf dem gefährlichen Weg über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Dabei kommt es immer wieder zu schweren Unglücken, da die Boote oftmals marode und völlig überladen sind. Mehr als 2.000 Flüchtlinge starben laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bei der Überfahrt in den ersten sieben Monaten dieses Jahres. Da nicht jedes Unglück registriert wird, dürften die tatsächlichen Opferzahlen noch weit höher liegen. Seit 2000 kamen schätzungsweise 24.000 Bootsflüchtlinge im Mittelmeer ums Leben.

Hunderte Flüchtlinge durchbrechen Grenze nach Mazedonien

In Griechenland kam es ebenfalls zu einem Zwischenfall mit Flüchtlingen. Dort hatten Hunderte Migranten am Sonnabend die mit Stacheldraht gesicherte Grenze zu Mazedonien durchbrochen - trotz verschärfter Sicherheitsvorkehrungen. Mazedonien hatte seine Grenze zuvor größtenteils abgeriegelt. (HA)