Potsdam. Gemeinsam mit Verbündeten hat die Bundeswehr am Montag den ersten Ausbildungsgang für kurdische Peschmerga unter ihrem neuen Mandat im Nordirak gestartet. An der vierwöchigen infanteristischen Ausbildung nehmen zunächst 120 Peschmerga-Kämpfer teil, wie ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam sagte. Erst am Sonntag wurde demnach mit einer Zeremonie das Trainingscamp in der Kurdenmetropole Erbil eingeweiht.

An der Ausbildung der Kurden sind Soldaten aus Deutschland, Großbritannien, Italien und den Niederlanden beteiligt. Von derzeit 25 Bundeswehrsoldaten im Irak werden dem Sprecher zufolge sechs aktiv als Ausbilder eingesetzt. Laut dem Ende Januar beschlossenen Mandat für den Auslandseinsatz der Bundeswehr können bis zu hundert deutsche Soldaten für die Ausbildungsmission entsandt werden.

Im vergangenen Sommer hatte die Dschihadisten-Miliz Islamischer Staat Teile des Nordiraks und des benachbarten Syriens besetzt. Die irakische Armee war nicht in der Lage, erfolgreich Widerstand zu leisten. Allein die kurdischen Peschmerga boten dem IS die Stirn. Allerdings fehlt es ihnen an schweren Waffen. Eine US-geführte internationale Allianz aus westlichen und arabischen Staaten fliegt seit Monaten Luftangriffe auf IS-Kämpfer. Deutschland beteiligt sich nicht an den Angriffen, aber an der Peschmerga-Ausbildung und liefert militärisches Material sowie Waffen an die Kurden.