Washington. In einer ungewöhnlich offenen Rede hat FBI-Chef James Comey rassistische Vorurteile bei US-Polizisten eingestanden. Viele Mitglieder der weißen Mehrheit reagierten „anders auf ein weißes Gesicht als auf ein schwarzes“, sagte Comey bei seinem Auftritt an der Georgetown University in Washington. Besonders Polizisten in mehrheitlich von Schwarzen bewohnten Vierteln mit hoher Kriminalität entwickelten unbewusst Vorurteile. Comey reagierte auf die Debatte über unverhältnismäßige Gewalt von Polizisten gegenüber Schwarzen, die in den vergangenen Monaten durch die Tötung mehrerer unbewaffneter Schwarzer ausgelöst worden war. Er räumte einen „Bruch“ im Verhältnis zwischen Polizei und schwarzer Bevölkerung ein und rief zur offenen Debatte über das Thema auf. Die Ordnungskräfte müssten eingestehen, „dass ein großer Teil unserer Geschichte nicht schön ist“, sagte er in Anspielung auf die Zeit der Rassentrennung.