Beirut/Teheran. Israel hat nach Angaben aus Teheran bei einem Angriff auf die syrischen Golanhöhen neben sechs Hisbollah-Kämpfern auch einen iranischen General getötet. Dies teilten die iranischen Revolutionsgarden am Montag mit. Der Tod des Offiziers könnte den Konflikt zwischen dem Iran und Israel weiter verschärfen, die einander seit Langem als Erzfeinde ansehen.

Die vom Iran unterstützte schiitische Miliz Hisbollah hatte am Sonntag bekannt gemacht, dass bei dem Angriff sechs ihrer Kämpfer getötet worden waren. Ein israelischer Hubschrauber soll Raketen auf zwei Hisbollah-Fahrzeuge abgefeuert haben. Israel hat die Meldungen weder bestätigt noch dementiert. Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und staatliche syrische Medien hatten den Angriff Israel zugeschrieben. Die Hisbollah kämpft in dem seit 2011 wütenden syrischen Bürgerkrieg an der Seite der Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad.

Die iranischen Revolutionsgarden erklärten auf ihrer Internetseite, der bei dem Angriff auf den Golanhöhen getötete General Mohammed Ali Allahdadi sei in Syrien eingesetzt gewesen. Er habe der Regierung „entscheidende Ratschläge“ für den Kampf gegen Terroristen gegeben – so bezeichnet Assad die sunnitischen Rebellen und Extremisten, die ihn stürzen wollen. Unter den sechs Getöteten der Hisbollah ist nach deren Angaben Dschihad Mughnijeh, der 1989 geborene Sohn des 2008 in Damaskus getöteten Hisbollah-Funktionärs Imad Mughnijeh. Auch hinter dessen Tod vermutet die Hisbollah Israel. Bei dem Angriff am Sonntag soll auch der hohe Hisbollah-Funktionär Mohammed Issa umgekommen sein.

Der Hisbollah-Sender Al-Manar warnte, Israel spiele mit dem Feuer und gefährde die Sicherheit im Nahen Osten. Hisbollah-Angehörige in Siedlungen nahe der Grenze zu Israel wurden in Alarmbereitschaft versetzt. Bewohner der Regionen im Südlibanon flüchteten von den Straßen.