Paris. Im Zusammenhang mit dem Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel im Mai sind im südfranzösischen Marseille drei Männer und zwei Frauen festgenommen worden. Unter ihnen seien einer oder mehrere Männer, die der mutmaßliche Täter von Brüssel, der französisch-algerische Islamist Mehdi Nemmouche, vor dem Anschlag im Gefängnis kennengelernt hatte, hieß es am Dienstag aus Ermittlerkreisen. Nemmouche war am 30. Mai in Marseille festgenommen worden, als er mit einem Revolver, einer Kalaschnikow und Munition mit einem Bus aus Brüssel kam.

Der Anschlag am 24. Mai in Brüssel hatte weltweit Entsetzen ausgelöst: Der Täter hatte im Eingangsbereich des Jüdischen Museums das Feuer eröffnet. Drei Menschen starben dort, ein viertes Opfer erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Nach seiner Festnahme in Marseille wurde Nemmouche, der verdächtigt wird, sich zuvor in Syrien islamistischen Milizen angeschlossen zu haben, von Frankreich an Belgien überstellt. Er sitzt dort seither in Haft. Die Ermittler versuchen herauszufinden, warum Nemmouche nach der Tat schwer bewaffnet per Bus nach Marseille fuhr. Eine Annahme ist, dass der 29-Jährige dort bei Bekannten untertauchen wollte. Der Islamist, der in mehreren französischen Gefängnissen eingesessen hatte, wo er sich auch radikalisiert haben soll, war in Frankreich bis Ende 2012 in Haft. Danach ging er nach Belgien, wo er von einem Bekannten eines einstigen Mitgefangenen aufgenommen wurde.