Der russische Präsident droht in einem ARD-Interview, das bei Günther Jauch gezeigt wird. Kremlchef reist vorzeitig vom G20-Gipfel in Australien ab

Moskau. Eiseskälte bei 40 Grad im Schatten: Auf dem G20-Gipfel im australischen Brisbane haben sich Russlands Präsident Wladimir Putin und die westlichen Staats- und Regierungschefs einen harten Schlagabtausch geliefert. Mit Blick auf den Ukraine-Konflikt nannte US-Präsident Barack Obama den Kremlchef einen „Aggressor“. Dieser wiederum warf den Nato-Staaten vor, immer weiter in die russische Interessensphäre vorzustoßen. Dies werde er nicht hinnehmen. Am Sonntag reiste Putin vorzeitig ab – er brauche Schlaf, sagte er.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuvor vier Stunden mit Putin gesprochen. Es sei „sehr allgemein und grundsätzlich noch einmal über den gesamten Konflikt“ gegangen, sagte sie. Man müsse mit Putin im Dialog bleiben. Neue Sanktionen gegen Russland soll es vorerst nicht geben. Es sei „unübersehbar“, so Merkel, dass die „geopolitischen Spannungen, zu denen auch das Verhältnis zu Russland gehört, nicht gerade wachstumsfördernd sind“.

Putin warnte in einem ARD-Interview, das am Sonntag bei Günther Jauch gezeigt wurde, die Sanktionen könnten für den Westen zum „Bumerang“ werden. Wenn Russland weniger Zugang zum Kapitalmarkt habe, schädige das westliche Exporte. „Früher oder später wird es Sie genauso treffen wie uns.“