PKK-Chef Öcalan stellt Ultimatum bis heute. Obama berät über Strategie gegen IS

Ankara. Angeheizt durch den Vormarsch der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in der nordsyrischen Kurdenstadt Kobane droht jetzt auch der Kurdenkonflikt innerhalb der Türkei wieder zu eskalieren: Die türkische Luftwaffe griff erstmals seit Beginn einer Waffenruhe im März 2013 Stellungen kurdischer Rebellen im Südosten des Landes an: F16-Jets warfen Bomben auf Stellungen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ab. Angeblich stellte der inhaftierte PKK-Chef Abdullah Öcalan aus seiner Zelle heraus der Regierung in Ankara ein Ultimatum: Wenn sie bis zu diesem Mittwoch keine Schritte zur Rettung des Friedensprozesses unternehme, werde es neues Blutvergießen geben.

Die PKK wirft der Türkei vor, dem drohenden Massaker an den Kurden in Kobane durch den IS tatenlos zuzusehen. Trotz heftigen Widerstands hatte die Terrormiliz am Montag ein Schlüsselgebäude in der Stadtmitte von Kobane erobert. Gestern wiederum gelang es den Kurden, die Extremisten aus einigen Gegenden der Stadt erneut zurückzudrängen. Dies sei auch den US-geführten Luftangriffen zu verdanken, sagte ein Sprecher. Gestern Abend beriet sich US-Präsident Barack Obama in Washington mit den Verteidigungsministern der verbündeten Staaten über die künftige Strategie gegen den IS.