Incheon. Nord- und Südkorea haben einen neuen Anlauf zur Verbesserung ihrer Beziehungen gestartet: Am Wochenende vereinbarten sie, die auf Eis liegenden Spitzengespräche wieder aufzunehmen. Die Einigung wurde nach Angaben Seouls während eines überraschenden Besuchs einer nordkoreanischen Delegation bei der Abschlussfeier der Asienspiele im südkoreanischen Incheon getroffen.

Zu der nordkoreanischen Delegation gehörten der Vizevorsitzende des Nationalen Verteidigungsausschusses und Leiter des Politbüros der Armee, Hwang Pyong-so, der als Nummer zwei des Landes nach Staatschef Kim Jong-un gilt, sein Vorgänger Choe Ryong-hae sowie ein weiterer Vertrauter des Staatschefs. Beim Besuch in Incheon trafen sie sich mit Südkoreas Wiedervereinigungsminister Ryoo Kihl-jae. Süd- und Nordkorea befinden sich formal noch immer im Kriegszustand.

Nachdem Nordkoreas Staatschef Kim seit einem Monat nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen wurde, gab es Spekulationen über seinen Gesundheitszustand. Dem trat die Delegation aus Pjöngjang in Südkorea nun entgegen. Es sei „nichts verkehrt mit der Gesundheit von Sekretär Kim“, zitierte Südkoreas Wiedervereinigungsminister ein Delegationsmitglied.