Pentagon schickt Drohne, um den Führer der Terrorgruppe al-Shabaab auszuschalten. Angeblich mehrere Tote

Washington. Das US-Militär hat nach eigenen Angaben einen Angriff gegen die islamistische Al-Shabaab-Miliz in Somalia geführt. Das Verteidigungsministerium gab in Washington allerdings keine Einzelheiten preis. Aus somalischen Geheimdienstkreisen hieß es am Dienstag, ein unbemanntes US-Flugzeug habe Milizenführer Ahmed Abdi Godane angegriffen, als dieser aus einem Treffen mit der Al-Shabaab-Führung kam. Den Angaben zufolge sind dabei mehrere Menschen getötet worden, möglicherweise auch Godane.

Die al-Shabaab gilt als Teil des Terrornetzwerks al-Qaida und beherrscht seit Jahren Teile von Somalia. Erst am Wochenende hatte das somalische Militär unterstützt von Truppen der Afrikanischen Union (AU) eine Offensive gegen die Miliz gestartet. Am Sonntag überrannten die Extremisten ein Hochsicherheitsgefängnis in der Hauptstadt Mogadischu, um Gesinnungsgenossen zu befreien. Die Haftanstalt, die auch als Verhörzentrum des Geheimdiensts dient, wurde aber inzwischen zurückerobert.

Nach somalischen Angaben fand die US-Attacke in einem Wald im Bereich des Bezirks Sablale rund 170 Kilometer südlich von Mogadischu statt. Dort bildet die al-Shabaab ihre Kämpfer aus. Der dortige Gouverneur Abdikadir Mohammed Nor sagte der Nachrichtenagentur AP, Soldaten der Regierung und der AU, die in Sablale unterwegs waren, hätten einen Drohnenangriff gehört. „Es gab einen Luftangriff in der Nähe von Sablale, wir haben etwas gesehen“, sagte Nor. Ein ranghoher somalischer Sicherheitsbeamter, der anonym bleiben wollte, ergänzte: „US-Drohnen haben mehrere Raketen auf Verstecke der Extremisten in den Dörfern Sablaale, Hawai und Dheytubako nahe der Stadt Barawe abgefeuert.“ Die Al-Shabaab-Miliz hatte zuletzt auch mehrere Vergeltungsaktionen in Kenia verübt, weil sich das Land an der AU-Truppe im Kampf gegen die Islamisten in Somalia beteiligt. So bekannte sich die al-Shabaab zu der Attacke auf die Westgate Mall in Kenias Hauptstadt Nairobi vor einem Jahr. Mindestens 67 Menschen kamen damals um.