Tel Aviv/Gaza. Israel und die Palästinenser haben sich im Gaza-Krieg unter Vermittlung Ägyptens erneut auf eine Waffenruhe verständigt. Beide Seiten stimmten nach eigenen Angaben einer zeitlich unbefristeten Feuerpause zu. Demnach sollten die Gefechte am Dienstag um 18 Uhr eingestellt werden. Ein ägyptischer Regierungsvertreter sagte anschließend sollten die Konfliktparteien in der ägyptischen Hauptstadt Kairo ihre Gespräche wiederaufnehmen.

Die neue Initiative Ägyptens sieht nach palästinensischen Angaben weitreichende Vorschläge vor. Demzufolge sollen die blockierten Übergange vom Gazastreifen nach Israel und Ägypten sofort geöffnet werden. Zudem sollen die Fischfanggebiete der Palästinenser im Mittelmeer ausgeweitet werden. In einem Monat sollen die Konfliktparteien dann Gespräche über den Bau eines Seehafens für den wirtschaftlich am Boden liegenden Gazastreifen aufnehmen sowie über eine Freilassung von gefangenen Hamas-Mitgliedern im besetzten Westjordanland durch Israel. Israel und Ägypten betrachten die Hamas als Sicherheitsbedrohung und fordern Garantien dafür, dass keine Waffen in den Gazastreifen kommen. Frühere Feuerpausen scheiterten jeweils bereits nach kurzer Zeit.

Israel hatte am Dienstag zunächst durch Luftangriffe auf zwei weitere Hochhäuser in Gaza den Druck auf die Hamas erhöht. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben 20 Menschen verletzt. Eine israelische Militärsprecherin sagte, in den Gebäuden hätten sich Kontrollzentren der Hamas oder anderer militanter Organisationen befunden. Die Bewohner waren zuvor zum Verlassen der Gebäude aufgefordert worden. Bei weiteren israelischen Luftangriffen starben sechs Palästinenser. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden vom Gazastreifen aus 70 Raketen abgefeuert. Eine traf ein Haus in der Küstenstadt Aschkelon.