Kairo. Israel und die Palästinenser haben sich nach palästinensischen Angaben darauf geeinigt, die Waffenruhe im Gazastreifen zu verlängern. Wie ein hochrangiger Vertreter der Palästinenser am Montagabend in Kairo sagte, stimmten kurz vor Ablauf der aktuellen fünftägigen Kampfpause um Mitternacht (23 Uhr MESZ) beide Seiten einer Verlängerung um 24 Stunden zu. Sie solle eine Fortsetzung der Verhandlungen in der ägyptischen Hauptstadt über eine dauerhafte Waffenruhe ermöglichen, sagte das Delegationsmitglied.

Bei den indirekten Verhandlungen in Kairo konnten sich die israelischen und palästinensischen Unterhändler bislang nicht auf ein dauerhaftes Schweigen der Waffen einigen. Israel beharrte weiter auf einer Entwaffnung der Palästinensergruppen als Vorbedingung für eine weitgehende Lockerung der Blockade des Küstengebiets. Ein ägyptischer Kompromissvorschlag sieht ein zweistufiges Vorgehen vor: Zunächst sollten die Restriktionen für Güter- und Personenverkehr teilweise aufgehoben werden, in einem Monat dann über die strittigeren Punkte verhandelt werden. Nach dem Anfang Juli ausgebrochenen Krieg hält seit dem 10. August fast durchgängig eine Feuerpause.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte am Montag mit einer „harten Antwort“ der Armee gedroht, sollte sein Land erneut mit Raketen angegriffen werden. „Wir sind bereit für alle Szenarien (...) Die Armee ist bereit, mit Stärke zu antworten, wenn die Schüsse wieder beginnen“, sagte Netanjahu bei einem Treffen mit Verteidigungsminister Mosche Jaalon. Die am 8. Juli gestartete israelische Militäroffensive werde so lange weitergehen, bis das Ziel erreicht sei, nämlich „Ruhe und Sicherheit“ für Israel, fügte der Regierungschef hinzu.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas wollte angesichts einer Krise in den Verhandlungen zu Gesprächen mit dem Exilchef der radikalislamischen Hamas, Chaled Maschaal, nach Katar reisen, berichteten palästinensische Medien.