Washington. Die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton hat die Außenpolitik von Präsident Barack Obama kritisiert. In der US-Zeitschrift „The Atlantic“ bezeichnete sie die Entscheidung, die syrischen Rebellen im Kampf gegen Machthaber Baschar al-Assad nicht frühzeitig zu bewaffnen, als Fehler. Dies habe zu einem Machtvakuum geführt, das die Dschihadisten nun gefüllt hätten.

Während sie Obama als „unwahrscheinlich intelligent“ und „nachdenklich“ bezeichnete, beschrieb sie sein außenpolitisches Vorgehen auch als streckenweise zu vorsichtig. Die USA müssten eine zusammenhängende Strategie erarbeiten, um der Gefahr des islamischen Terrorismus zu begegnen, sagte die 66-Jährige zum Erstarken der Rebellen vom Islamischen Staat (IS) im Irak und Syrien. „Große Nationen brauchen organisierte Prinzipien, und ,Macht kein dummes Zeug‘ ist kein organisiertes Prinzip“, sagte sie in Anspielung auf einen Slogan Obamas.

Mit ihren Äußerungen will sich Clinton von Obama abheben, gegen den sie im Vorwahlkampf der Demokratischen Partei im Jahr 2008 unterlegen war. Der früheren First Lady werden neue Ambitionen auf das Präsidentenamt nachgesagt. Sie war unter Obama vier Jahre lang Außenministerin. Kürzlich erschien ihr Buch „Entscheidungen“, in dem sie aus dieser Zeit berichtet. Die nächste US-Präsidentschaftswahl findet 2016 statt.