Genf. Im syrischen Bürgerkrieg sind nach Uno-Schätzungen inzwischen Hunderttausende Menschen getötet worden oder verhungert. Kinder, Frauen und Männer seien einem „unvorstellbaren Leiden“ ausgesetzt, erklärte die Untersuchungskommission des Uno-Menschenrechtsrates am Dienstag in Genf. Die Gewalt in dem arabischen Land habe ein beispielloses Ausmaß erreicht. Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon forderte erneut ein Ende der mehr als dreijährigen Kämpfe zwischen den Truppen des Diktators Baschar al-Assad und verschiedenen Rebellengruppen.

Die Mitglieder der Untersuchungskommission kritisierten, die Konfliktparteien zeigten keinen Respekt für das „menschliche Leben“. Der Bericht der Uno-Ermittler deckt den Zeitraum von Mitte Februar bis Mitte Juni ab und stützt sich auf mehr als 3000 Interviews mit Flüchtlingen, Überläufern und Oppositionellen. Demnach gewinnen die Assad-Truppen langsam, aber in wichtigen Gebieten an Boden. Sie gingen dabei mit äußerster Brutalität vor, etwa mit dem Abwurf der berüchtigten Fassbomben, bestehend aus großen Mengen Sprengstoff und Metallteilen. Sie folterten in Gefängnissen und töteten wahllos Zivilisten durch den Beschuss von Schulen, Krankenhäusern und ganzen Wohnvierteln.