Kairo. Millionen Ägypter sind am Montag zum Auftakt der zweitägigen Präsidentschaftswahl zu den Urnen geströmt. Das Bild auf den Straßen dominierten die Anhänger des früheren Militärchefs Abdel Fattah al-Sisi, der als klarer Favorit ins Rennen ging. Sein einziger Rivale ist der linksgerichtete Politiker Hamdin Sabahi, der bei der Wahl 2012 Dritter wurde. Insgesamt waren 53 Millionen Wähler registriert. Al-Sisi, der als Militärchef im Juli 2013 den Sturz des gewählten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi mit verantwortet hatte, hoffte vor allem auf eine hohe Wahlbeteiligung, die ihm ein klares Mandat verschafft.

Rund 50.000 Soldaten und Polizisten waren im Einsatz, um die Wahl zu schützen. Viele Wähler betonten ihre Hoffnung auf Stabilität mehr als drei Jahre nach dem Sturz des früheren Machthabers Husni Mubarak und wischten dabei Befürchtungen beiseite, al-Sisi könnte sich als Autokrat erweisen. Seit dem Sturz Mursis – des ersten demokratisch gewählten Präsidenten des Landes – ging die vom Militär unterstützte Übergangsregierung drakonisch gegen Mursis Muslimbruderschaft vor. Bis zu 16.000 Menschen wurden verhaftet und mehrere Hundert zum Tode verurteilt.