Moskau. Russland hat die Tötung des Kaukasus-Rebellenchefs Doku Umarow bestätigt. Der Tschetschene war der meistgesuchte Mann der Regierung in Moskau. Der „russische Bin Laden“ sei bei einem Einsatz „neutralisiert“ worden, sagte der Agentur Interfax zufolge FSB-Chef Alexander Bortnikow am Dienstag in Moskau. Mehr als 200 Extremisten seien zudem festgenommen worden. Dabei hätten die Einsatzkräfte große Mengen Waffen und Sprengsätze sichergestellt. Eine von Unterstützern der Aufständischen betriebene Website hatte am 18. März den Tods Umarows gemeldet. Von offiziellen Stellen war dies bislang nicht bestätigt worden.

In den vergangenen Jahren hatte es bereits mehrmals Meldungen über den Tod Umarows gegeben, die nie bestätigt wurden. Seine Tötung ist ein großer Erfolg für Präsident Wladimir Putin, der seit Jahren versucht, den Aufstand im Nordkaukasus niederzuschlagen. Die Rebellen versuchen dort einen islamischen Gottesstaat zu etablieren.

Umarow leitete eine von den USA als terroristisch eingestufte Organisation, unter deren Dach er verschiedene lokale Extremisten-Gruppen bündelte. Die Organisation mit dem Namen Kaukasus-Emirat hatte für schwere Bombenanschläge in Russland mit Dutzenden Toten die Verantwortung übernommen, etwa auf die Moskauer U-Bahn 2010, bei dem 40 Menschen getötet wurden und den internationalen Flughafen Moskau-Domodedowo mit 36 Toten 2011. Sie soll auch hinter drei Bombenanschlägen im südrussischen Wolgograd kurz vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi stecken. Damals wurden ebenfalls mindestens 40 Menschen getötet. Der Terroristenführer selbst hatte gedroht, die ersten russischen Olympischen Winterspiele im Südkaukasus zu verhindern. Bei den Spielen in Sotschi war es im Februar allerdings ruhig geblieben.

Die islamistische Terrorgruppe hat bereits einen neuen Anführer. In einem Video auf YouTube nannte er sich Ali Abu Muchammad.