Washington. Die US-Regierung will die Landstreitkräfte nach dem Ende der Kriege im Irak und Afghanistan drastisch verkleinern, um Geld zu sparen. Das Heer soll von derzeit 520.000 auf nur noch 440.000 bis 450.000 Soldaten schrumpfen, kündigte Verteidigungsminister Chuck Hagel in Washington an. Das ist die geringste Truppenstärke seit der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg.

Die in der Truppe beliebten A-10-Bodenkampfflugzeuge sollen außer Dienst gestellt werden, um die Finanzierung des neuen Langstreckenbombers „Joint Strike Fighter“ sowie eines Tankflugzeuges sicherzustellen. Zudem würden die legendären, 50 Jahre alten Aufklärungsflugzeuge des Typs U2 ausgemustert und durch Global-Hawk-Drohnen ersetzt, die billiger zu betreiben seien. Auch die Seestreitkräfte müssen nach Hagels Plänen Kürzungen hinnehmen. So sollten nur noch 32 Küstenkampfschiffe gebaut werden, 20 weniger als geplant, kündigte der Minister an. Die frei werdenden Gelder sollten in die Entwicklung eines neuen, schnellen Schiffes mit größerer Kampfkraft fließen, das einer Fregatte ähneln werde. Nach Hagels Plan sollen auch Militärstützpunkte geschlossen werden.

Der kommende Wehretat werde der erste sein, der sich nach 13 Jahren der Kriege in Afghanistan und Irak auf die Zeit nach diesen groß angelegten Bodeneinsätzen richte, erläuterte Hagel. Weiterhin müssten es die USA mit jedem Gegner aufnehmen können. Die Truppe werde allerdings in Zukunft möglicherweise nicht mehr in der Lage sein, in mehreren Konflikten gleichzeitig zu kämpfen und ungeeignet sein für lange und ausgedehnte Einsätze mit Bodentruppen.