Havanna. Kuba hat den Import und Handel mit Autos wieder erlaubt. Wie die Zeitung „Granma“, das Zentralorgan der Kommunistischen Partei Kubas berichtete, fiel die entsprechende Entscheidung am Mittwoch im Ministerrat. Die Maßnahme ist Teil der von Staatschef Raúl Castro angekündigten Reformen zur wirtschaftlichen Öffnung. Erlaubt wird der Handel mit gebrauchten und ungebrauchten Motorrädern, Autos, Lieferwagen, Kleinlastern und Kleinbussen. Die Erlaubnis gilt für Kubaner und in Kuba lebende Ausländer sowie für ausländische oder diplomatische Einrichtungen.

Der freie Import und Handel mit Autos zu marktüblichen Preisen war in Kuba über 50 Jahre lang verboten. Erst seit Herbst 2011 durften Kubaner wieder gegenseitig gebrauchte Autos kaufen und verkaufen – nicht zuletzt die Fahrzeuge sowjetischer Bauart, deren Erwerb vor 1990 über die Arbeitsstelle möglich war. Der Kauf importierter Neuwagen blieb Staatsbediensteten vorbehalten, die mit Dollar oder dem an den Dollar gebundenen Peso Convertible bezahlten. Davor durften Kubaner nur Autos kaufen oder verkaufen, die vor der Revolution 1959 gebaut worden waren – es sind meist die alten US-Limousinen, die das Bild der Hauptstadt Havanna prägen.

Ein neuer Markt, direkt vor der Haustür wäre für die kriselnden US-Autobauer ein kleiner Lichtblick. Allerdings bleiben die Amerikaner erst einmal außen vor. Das US-Embargo verbietet US-amerikanischen Firmen den Handel auf und mit Kuba.