Berlin/Kiel. Das Königreich Saudi-Arabien ist laut einem Medienbericht stark interessiert am Kauf von Unterseebooten aus deutscher Herstellung. Zunächst gehe es um den Kauf von fünf U-Booten der Klasse 209 im Wert von 2,5 Milliarden Euro, berichtete die „Bild am Sonntag“.

Langfristig sei der Erwerb von bis zu 25 U-Booten geplant. Den Angaben zufolge signalisierte das Bundeskanzleramt bereits im Sommer in einem Brief an das Königshaus eine rasche, wohlwollende Prüfung, sobald die neue Bundesregierung feststehe. Hersteller der ausschließlich für den Export gebauten Boote sind die Kieler Werft Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW) und die Emder Nordseewerke, die beide zu Thyssen Marine Systems gehören.

Waffenexporte in Krisenregionen sind allerdings ein Streitpunkt in den Koalitionsverhandlungen zwischen den Unionsparteien und der SPD. Saudi-Arabien war mit Panzern und Soldaten an der Niederschlagung von Protesten in Bahrain beteiligt.

Das mögliche Rüstungsgeschäft platzt in die Verhandlungen über eine Große Koalition im Bundestag. Die Sozialdemokraten treten für verschärfte Exportregeln ein, während die Union die derzeitige Praxis für ausreichend hält. Danach muss der Bundessicherheitsrat, dem neben der Kanzlerin acht Minister angehören, jedem Rüstungsexport zustimmen. Eine Regierungssprecherin wollte sich „zu potenziellen Einzelfällen des Rüstungsexports“ nicht äußern. ThyssenKrupp teilte mit, es gebe kein entsprechendes Projekt. Zu möglichen Vorgesprächen wollte der Konzern nichts sagen.