Moskau. Lon Snowden besucht den Ort, der seinen Sohn länger als einen Monat beherbergt hat. Lange wandelt der Vater des ehemaligen US-Geheimdienstlers Edward Snowden durch die Gänge des Moskauer Flughafens Scheremetjewo. Der Sohn empfängt seinen Vater jedoch nicht, er bleibt weiter vor den Fernsehkameras verborgen. Seit Anfang August genießt er in Russland vorläufiges Asyl und darf sich ein Jahr lang in Russland aufhalten. Er lebt an einem geheimen Ort.

Das soll vorerst wohl auch so bleiben. Denn statt des Sohnes erschien Anatoli Kutscherena am Flughafen, der die Interessen Snowdens in Russland vertritt. Das russische Staatsfernsehen überträgt die Pressekonferenz, die die beiden geben. Viel Aufsehen, wenig Informationen. Aber immerhin geht es um Amerikas Staatsfeind Nummer eins. Lon Snowden sagt, er habe bis jetzt keinen direkten Kontakt zu seinem Sohn gehabt. Sämtliche Informationen habe er von Anwalt Kutscherena erhalten. Vor allem wolle er in Moskau mehr über die Lebensumstände und die Gesundheit seines Sohnes erfahren.

Edward Snowden war am 23. Juni aus Hongkong kommend in Moskau gelandet und hatte sich wochenlang in der Transitzone des Flughafens Scheremetjewo aufgehalten. Die USA fordern seine Auslieferung. Sie suchen den Enthüller der US-Ausspähprogramme wegen Geheimnisverrats. Russland lehnt eine Abschiebung ab. Im Streit um Snowden hatte US-Präsident Barack Obama Anfang August ein Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin abgesagt.