General Abdul Rahim Wardak ist ein Kriegsheld und hochdekorierter Veteran im Kampf gegen die Sowjets – das allein bringt ihm viele Punkte. Der Berufssoldat war zudem einer der wenigen Afghanen, die in den frühen 70er-Jahren in den USA militärisch ausgebildet worden sind. Der Paschtune schmückt sich daher stolz mit Briefen aus der Feder des früheren amerikanischen Präsidenten Richard Nixon.

Trotz seines Kriegsruhms zog er sich zurück, als die Mudschaheddin 1992 nach dem Abzug der Russen begannen, einander zu bekämpfen. „Ich habe nie einen anderen Afghanen getötet“, behauptet er. Als Verteidigungsminister baute er Afghanistans Armee auf. Im Gegensatz zu anderen Kandidaten, die bei ihrer Registrierung vor der Wahlkommission mit schwer bewaffneten Kriegern aufmarschiert sind, umgab sich Wardak, 68, mit weiblichen Anhängerinnen. „Unsere Prioritäten sind der Schutz der Menschenrechte, der Rechte von Frauen, die Unterstützung der Demokratie und die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung“, rief er seinen jubelnden Fans zu.