Damaskus. Die syrische Regierung hat die amerikanisch-russische Vereinbarung zur Zerstörung der Chemiewaffen als Erfolg verbucht. Die Einigung sei „ein Sieg für Damaskus“, den der russische Verbündete errungen habe, sagte der Minister für Nationale Versöhnung, Ali Haidar. Die Vereinbarung habe den USA den Vorwand für einen Krieg entzogen. „Diese Einigung ist eine Errungenschaft russischer Diplomaten und der russischen Führung. Es ist ein Sieg für Syrien, den wir dank unserer russischen Freunde erzielt haben.“

US-Außenminister John Kerry dagegen drohte Syrien erneut mit einem Militärschlag, sollte es den vereinbarten Abrüstungsplan nicht umsetzen. „Wir nehmen keine Option vom Tisch“, betonte Kerry am Sonntag nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Jerusalem. Netanjahu reagierte zurückhaltend. Er hoffe, dass das Abkommen auch erfolgreich umgesetzt werde. Die Vereinbarung müsse sich daran messen lassen, ob tatsächlich das ganze C-Waffen-Arsenal Syriens vernichtet werde. Der Minister für strategische Angelegenheiten, Juval Steinitz, sprach von „Nachteilen und Vorteilen“ der Vereinbarung. Zwar dauere es zu lange, bis Syrien seine C-Waffen übergebe. Andererseits sei das Abkommen umfassender als erwartet.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) bot die Unterstützung Deutschlands bei der Vernichtung der Waffen an. „Wir wollen, dass Chemiewaffen weltweit geächtet und vernichtet werden. Deshalb sind wir bereit, auch bei der Vernichtung der chemischen Waffen aus Syrien einen technischen oder finanziellen Beitrag zu leisten“, sagte er.

Die vom Westen gestützte syrische Opposition forderte, der Regierung von Präsident Baschar al-Assad nun auch Luftangriffe zu verbieten. Die Nationalkoalition bekräftigte ihre Forderung nach militärischer Hilfe.