Seoul. Die nordkoreanischen Streitkräfte haben am 65. Jahrestag der Staatsgründung in der Hauptstadt Pjöngjang eine große Militärparade abgehalten. Zehntausende Soldaten marschierten am Montag über den Kim-Il-sung-Platz, Hunderttausende Zivilisten schwenkten Blumensträuße. Die Parade wurde von Staatsführer Kim Jong-un abgenommen. Es war die zweite große Militärparade in wenigen Wochen. Im Verhältnis zum Militäraufmarsch am 27. Juli war diesmal weniger schweres Kriegsgerät dabei. Große Artillerie, Panzer oder Raketen wurden aber nicht gezeigt.

Der frühere US-Basketballstar Dennis Rodman sagte nach einem mehrtägigen Besuch in Nordkorea dem britischen „Guardian“, er habe mit Machthaber Kim Jong-un und dessen Frau Ri Sol-ju eine „entspannte Zeit am Meer“ verbracht. Kim sei ein „guter Vater“, seine vor wenigen Monaten geborene Tochter heiße Ju Ae, sagte Rodman. Seine privaten Kontakte nach Nordkorea werden in den USA als ungewöhnlich betrachtet und zum Teil kritisiert. Der frühere Spieler der Chicago Bulls sagte, er habe mit Kim über ein „historisches Freundschaftsspiel“ der Basketball-Teams aus Nordkorea und den USA gesprochen. Die Kontakte Rodmans zur nordkoreanischen Führung treffen auf erhöhte Aufmerksamkeit, weil Pjöngjang in den vergangenen Jahrzehnten nahezu hermetisch von der Weltöffentlichkeit abgeschirmt war. Von Kim Jong-un, der Ende 2011 an die Staatsspitze trat, ist nicht einmal das Alter offiziell bekannt. Er soll zwischen 29 und 31 Jahren alt sein.

Vor gut einem Jahr wurde bekannt, dass Kim Jong-un mit einer jungen Frau liiert ist, im Dezember war auf Bildern des Staatsfernsehens zu erkennen, dass sie hochschwanger war. Unbestätigten Berichten zufolge soll das Paar bereits ein weiteres Kind haben. Rodman war am Dienstag in Pjöngjang eingetroffen. Den autoritär regierenden nordkoreanischen Machthaber bezeichnet er als seinen „Freund“. Seine Reise nach Nordkorea wurde laut „Guardian“ vom irischen Wettbüro Paddy Power gesponsert.