Washington. Amerikas Militärführung spricht Klartext. In eindringlichen Worten hat US-Generalstabschef Martin Dempsey Regierung und Opposition in Washington vor einem Eingreifen in den syrischen Bürgerkrieg gewarnt. Nicht nur koste er Milliarden; die USA riskierten auch, ähnlich wie im Irak oder in Afghanistan auf Jahre hinaus in einen Konflikt hineingezogen zu werden, schrieb Dempsey an Senatsmitglieder. Der höchste US-General hatte zuvor auch Präsident Barack Obama in einem Papier die militärischen Optionen dargelegt.

Ein Eingreifen sei nichts weniger als eine „Kriegserklärung“, schrieb Dempsey. „Wenn diese Entscheidung einmal gefällt ist, müssen die USA auf das vorbereitet sein, was danach kommt.“ Allein für eine Flugverbotszone zum Schutz der Rebellen veranschlagte der General einen Anfangsbetrag von 500 Millionen Dollar und anschließend bis zu einer Milliarde Dollar pro Monat. Eine Flugverbotszone würde zwar Syriens Luftabwehr außer Gefecht setzen, aber bringe auch das Risiko mit sich, US-Kampfflugzeuge zu verlieren und Piloten am Boden bergen zu müssen. Auch werde der Bürgerkrieg nicht unbedingt eine Wende nehmen: Das Regime setze überwiegend auf Mörser, Artillerie und Raketen, die vom Boden abgefeuert werden.

Auch die Einrichtung einer Pufferzone an der Grenze zur Türkei oder Jordanien sei kostenintensiv, schrieb Dempsey. Dort müssten Tausende US-Soldaten eingesetzt werden.