Ecuadors Präsident: Asylantrag Snowdens kann erst auf heimischem Boden bearbeitet werden

Quito/Moskau. Der ecuadorianische Präsident Rafael Correa hat die Verantwortung über das weitere Schicksal des flüchtigen früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden Russland zugewiesen. Um Snowdens Asylantrag bearbeiten zu können, müsse er sich auf ecuadorianischem Boden befinden, sagte Correa dem Privatsender Oromar. „Derzeit aber liegt die Lösung, sein weiteres Reiseziel, in den Händen der russischen Behörden“, fuhr der Präsident fort. Er bekräftigte, sein Land könne nichts für die derzeitige Situation. Snowden stehe in Kontakt mit WikiLeaks-Gründer Julian Assange, der ihm zu dem Asylantrag geraten habe. Correa hatte zuvor mit US-Vizepräsident Joe Biden gesprochen. Biden haben ihn in einem Telefongespräch „in knapper Form“ mitgeteilt, dass die USA von Ecuador die Ablehnung des Asylantrags Snowdens erwarteten. Der Präsident erklärte nun, seine Regierung werde sich die Argumente der US-Behörden anhören, die Entscheidung liege aber bei ihr.

Der Kreml wiederum sieht trotz wiederholter Aufforderungen aus den USA keinen akuten Handlungsbedarf. „De jure ist Snowden nicht nach Russland eingereist, er hat die Grenze nicht überquert“, sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin, Dmitri Peskow. Putin beschäftige sich nicht mit dem Schicksal des 30-Jährigen, der seit einer Woche im Transitbereich des Flughafens Scheremetjewo festsitzt, behauptete Peskow. Der Präsident gehe davon aus, dass sich die Geheimdienste darum kümmern.