London . Wenige Tage vor dem Champions-League-Endspiel mit Zehntausenden Besuchern aus Deutschland haben mutmaßliche Terroristen mit einem brutalen Verbrechen London in Aufruhr versetzt. Zwei Angreifer töteten den Angaben zufolge mit einem Fleischerbeil oder einer Machete einen britischen Soldaten, nur wenige Meter von einer Kaserne im Stadtteil Woolwich entfernt. Berichten britischer Medien zufolge versuchten die Angreifer auch, den Mann zu enthaupten.

Premierminister David Cameron berief eine Sondersitzung des Nationalen Sicherheitskabinetts ein und machte sich umgehend auf den Rückweg von einem Besuch in Paris. Es gebe „starke Anzeichen“, dass es sich um einen terroristischen Anschlag handele, sagte er. Großbritannien werde vor Terroristen „niemals einknicken“.

Der britische Sender ITV veröffentlichte ein Video, das den mutmaßlichen Angreifer zeigen soll. Der dunkelhäutige Mann, bekleidet mit einer Jeans, einer grauen Jacke und einer Wollmütze, hält ein Fleischerbeil und ein Messer in seinen offenbar blutverschmierten Händen. Der Gefilmte gibt sich in dem Video als Angreifer aus – und entschuldigt sich, dass auch Frauen die Tat mitansehen müssten. „Aber in unserem Land müssen Frauen dasselbe ansehen“, sagt er.

Das Video scheint kurz nach der Tat aufgenommen worden zu sein, wirft aber viele Fragen auf: Es bleibt zum Beispiel unklar, warum der Gefilmte den Tatort nicht verlässt. Offen bleibt zudem, wer den Film gedreht hat. Das Video zeigt anschließend, wie er und ein weiterer Mann auf dem Boden liegen, nachdem Polizisten auf sie geschossen haben. Die mutmaßlichen Täter sollen „Allahu Akbar“ („Gott ist groß“) gerufen haben, berichtete die BBC unter Berufung auf Regierungskreise. Der britische Muslimrat verurteilte das Verbrechen: „Nichts rechtfertigt diesen Mord. Barbarische Akte können in keiner Weise mit dem Islam entschuldigt werden“. Londons Bürgermeister Boris Johnson sprach von einem „widerwärtigen Akt der Gewalt“.