Jugendarbeitslosigkeit steigt weltweit. Deutschland ist eine große Ausnahme

Athen. In Griechenland waren noch nie so viele Jugendliche arbeitslos wie zu Anfang dieses Jahres. Die Arbeitslosenquote bei den 15- bis 24-Jährigen stieg im Februar auf 64 Prozent, gab das Statistikamt bekannt. Anreize, Jugendliche einzustellen, zeigten offenbar keine Wirkung. So hatte die Regierung in Athen den monatlichen Mindestlohn für unter 25-Jährige auf 500 Euro gesenkt, um Firmen zur Beschäftigung von Jugendlichen zu animieren.

Insgesamt kletterte die Arbeitslosenquote auf 27 Prozent und hat sich seit Ausbruch der Schuldenkrise des Landes 2009 verdreifacht. Im europäischen Vergleich ist sie mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnittswert der Euro-Zone, der zwölf Prozent beträgt. Griechenland steckt das sechste Jahr in der Rezession. Es wird erwartet, dass die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 4,2 bis 4,5 Prozent sinkt. Im Gegenzug für internationale Hilfsgelder ist Griechenland gezwungen, Steuern zu erhöhen und weniger auszugeben.

Auch weltweit ist die Jugendarbeitslosigkeit nach Angaben der Vereinten Nationen gestiegen. 2013 werde sie durchschnittlich 12,6 Prozent betragen – nach 12,4 Prozent im Vorjahr. Etwa 73,4 Millionen 15- bis 24-Jährige werden demnach 2013 ohne Job sein.

Eine Ausnahme ist Deutschland. Dort hat sich die Zahl der Erwerbslosen in dieser Altersgruppe von 2005 bis 2012 halbiert. Die Quote lag im vorigen Jahr bei acht Prozent. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung sieht als Hauptgrund die Veränderung der Altersstruktur in Deutschland. Jugendarbeitslosigkeit sei hierzulande vor allem ein Qualifikationsproblem. Mehr als die Hälfte aller arbeitslosen Jugendlichen im Jahr 2010 hätten keinen Berufsabschluss gehabt.