Istanbul/Tel Aviv. Israelische Politiker sehen nach Hinweisen auf einen Chemiewaffeneinsatz in Syrien die USA in der Pflicht. Israelische Medien berichteten zwar, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe seinen Ministern einen Maulkorb verpasst und sie dazu aufgefordert, sich nicht ohne Abstimmung zum Syrienkonflikt zu äußern. Dennoch gibt es erneut kritische Äußerungen gegenüber Washington. Am Sonntag sagte der israelische Umweltminister Amir Perez, die internationale Gemeinschaft hätte schon längst in Syrien eingreifen müssen. „Wir erwarten, dass jene, die rote Linien definieren, das Notwendige unternehmen, allen voran die USA“, sagte er vor der Kabinettssitzung.

Obama verlangt eine genaue Prüfung der Vorwürfe über den Einsatz chemischer Waffen. Der Oberbefehlshaber der britischen Streitkräfte wies auf das Risiko eines „kompletten Krieges“ hin. General David Richards wurde in der „Sunday Times“ mit den Äußerungen zitiert, dass selbst die Einrichtung einer humanitären Sicherheitszone eine groß angelegte Militäroperation erfordern würde.

Außenminister Guido Westerwelle (FDP) warnte in der „Bild am Sonntag“ vor einem „Flächenbrand, der die Nachbarländer Türkei, Irak, Jordanien und Libanon anzündet“.