Nairobi. Im westafrikanischen Mali hat am Dienstag die EU-Ausbildungsmission der malischen Armee begonnen. Unter den etwa 550 Mitgliedern des Einsatzes sind auch rund 70 deutsche Soldaten. Die multinationale Ausbildungsmission namens EUTM ist Teil der internationalen Unterstützung für Mali im Kampf gegen islamistische Terrorgruppen, die seit rund einem Jahr im Norden des Landes aktiv sind. Zum Trainingsinhalt gehören der Umgang mit Waffen, Aufklärungsgeräten, Minenräumung und die Beachtung von Menschenrechten.

Das erste von insgesamt vier malischen Bataillonen begann am Dienstag seine Ausbildung im Militärstützpunkt Koulikoro rund 60 Kilometer von der Hauptstadt Bamako entfernt. In den kommenden Monaten sollen nach und nach insgesamt rund 2.600 Soldaten trainiert werden. Das erste Bataillon soll dann voraussichtlich im Juli einsatzbereit sein.

Geleitet wird der Ausbildungseinsatz, dessen Dauer auf fünfzehn Monate geschätzt wird, von dem französischen Brigadegeneral François Lecointre. Frankreich ist mit mehr als 200 Soldaten der größte Truppensteller der EUTM. Beteiligt sind außerdem Spanien, Großbritannien, die Tschechische Republik, Belgien und Polen.

Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich hat bereits rund 4000 Soldaten im Einsatz. Gemeinsam mit malischen und weiteren afrikanischen Einheiten kämpft Frankreich gegen die islamistischen Gruppen im Norden. Frankreich will seine Armee von diesem Monat an nach und nach abziehen.

Am Wochenende war es in der historischen Stadt Timbuktu erneut zu schweren Kämpfen gekommen. Die Hoffnung, der Krieg in Mali sei rund zweieinhalb Monate nach dem Beginn der französischen Intervention Mitte Januar praktisch abgeschlossen, erwies sich damit erneut als verfrüht.

Die Krise in Mali begann im Januar 2012 mit einem Aufstand der nomadischen Tuareg. Die Rebellion löste einen Militärputsch aus und führte zu einer Schwächung des Staates. Mehrere islamistische Gruppen nutzten das Machtvakuum und eroberten im Frühjahr 2012 den Norden des Landes. Mit Beginn der französischen Militärintervention im Januar 2013 wurden sie entscheidend zurückgedrängt. Im Norden halten die Kämpfe aber an.