Rom. Wenige Tage vor der italienischen Parlamentswahl hat Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi seinen Landsleuten versprochen, 2012 gezahlte Steuern zurückzuerstatten. In einem Wahlkampf-Brief an Millionen Wähler heißt es: "Die Erstattung kann auf Ihr Bankkonto überwiesen oder von Ihnen persönlich am Postschalter abgeholt werden." Das Versprechen bezieht sich auf eine umstrittene Immobiliensteuer der scheidenden Regierung von Ministerpräsident Mario Monti.

Die Aktion stieß bei Berlusconis Gegnern auf massive Kritik. Der Chef der in Umfragen in Führung liegenden Demokratischen Partei, Pier Luigi Bersani, sprach von Betrug. Diese Art von Wahlkampf sei inakzeptabel. Der frühere Anti-Mafia-Ankläger Antonio Ingroia, der jetzt eine kleinere Linkspartei führt, forderte strafrechtliche Konsequenzen. Berlusconi habe mit seiner Aktion "Stimmen für Geld" gegen Recht verstoßen.