Drohung Richtung USA nach Uno-Beschluss über neue Sanktionen gegen Pjöngjang

Seoul. Die Botschaft aus Pjöngjang war unmissverständlich: "Wir verheimlichen nicht, dass die verschiedenen Satelliten und Langstreckenraketen, die wir starten werden, und der Atomtest, den wir ausführen werden, die USA zum Ziel haben", erklärte die nordkoreanische Verteidigungskommission am Donnerstag und verschärfte ihre Drohungen gegen die Regierung in Washington noch einmal massiv.

Das international weitgehend isolierte Land reagierte damit auf den Beschluss des Uno-Sicherheitsrats, die Sanktionen gegen Nordkorea zu verschärfen. Anlass dafür war ein Raketentest im Dezember, den Nordkorea unter Verletzung internationaler Auflagen ausführte. Die Vereinten Nationen hatten dem Land untersagt, Atom- und Raketentechnologie zu entwickeln.

Bereits unmittelbar nach Verabschiedung der Resolution, die im Sicherheitsrat auch von Nordkoreas Verbündetem China mitgetragen wurde, hatte die Führung in Pjöngjang den Ausbau seiner militärischen und atomaren Abschreckung angekündigt. An den Gesprächen über die Schaffung einer atomwaffenfreien Zone auf der koreanischen Halbinsel werde sich das Land nicht mehr beteiligen, erklärte das Außenministerium am Mittwoch.

China forderte den Nachbarn zu Besonnenheit und zur Rückkehr an den Verhandlungstisch der Sechs-Parteien-Gespräche auf. China hoffe, dass sich die "betroffene Partei" zurückhaltend äußere und auf jegliche Schritte verzichte, die die Lage weiter verschlechterten, erklärte das Außenministerium in Peking. Die Verhandlungen über eine Einstellung des nordkoreanischen Atomprogramms, an denen auch die USA, Südkorea, Russland und Japan teilnahmen, liegen seit Jahren auf Eis.

Die USA forderten die Führung Nordkoreas auf, den angekündigten dritten Atomtest zu unterlassen. Glyn Davies, der Nordkorea-Beauftragte der USA, sagte in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul: "Wir hoffen, dass sie es nicht tun. Wir appellieren an sie, es nicht zu tun."

Technisch ist Nordkorea nach Einschätzung von Experten zu einem weiteren Atomtest in der Lage. Es gibt Befürchtungen, dass das kommunistische Regime dafür hoch angereichertes Uran einsetzen könnte. Damit würde das Land seine Plutoniumvorräte schonen, die Schätzungen zufolge derzeit für zwölf Atomwaffen reichen.