In Algerien will Regierung Einzelheiten zur blutig beendeten Geiselnahme bekanntgeben. Gleichzeitig geht Militäreinsatz in Mali weiter.

Algier/Paris. Zwei Tage nach dem Ende der blutigen Geiselnahme will die algerische Regierung an diesem Montag Einzelheiten zu dem Terrorakt im Osten des Landes bekanntgeben. Ministerpräsident Abdelmalek Sellal hat dazu eine Pressekonferenz in Algier angekündigt. Bei dem Geiseldrama kamen nach der vorläufigen Bilanz mindestens 80 Geiseln und Islamisten ums Leben. Es werden immer noch Menschen vermisst.

Mit der Erstürmung der Gasförderanlage In Amenas hatte die algerische Armee am Samstag die Geiselnahme beendet. Nach dem Ende der Aktion fanden algerische Spezialeinheiten nach einem Bericht der Zeitung „El Watan“ bisher 30 Tote. Fünf Terroristen sollen festgenommen worden sein, drei weitere Islamisten sind nach nicht bestätigten Meldungen geflohen.

Das Geiseldrama sorgte nach anfänglicher Kritik international für Schulterschluss mit Algerien. Die USA, Großbritannien, Frankreich, Norwegen und Deutschland machten die Terroristen für das Blutbad verantwortlich. Die Geiselnahme war seit Monaten für den Fall vorbereitet, dass Algerien dem Drängen Frankreichs nach militärischer Unterstützung im Nachbarland Mali nachgibt.

In dem westafrikanischen Staat ging der Einsatz gegen islamistische Rebellen aus dem Norden Malis auch am Montag weiter. Die Islamisten hatten die Stadt 400 Kilometer nördlich der malischen Hauptstadt Bamako vor einer Woche eingenommen. In der seit Tagen umkämpften Stadt Diabali sollen am Montag französische und malische Einheiten angekommen sein. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

Zuvor hatte Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian die Entwicklung der Lage als positiv eingeschätzt. Die französische Luftwaffe habe genau definierte Ziele angegriffen und getroffen. Der Militäreinsatz habe die vollständige Rückeroberung Malis zum Ziel.

Die Bundesregierung will mehr Geld für den Kampf gegen islamistische Terroristen in Mali zur Verfügung stellen. Der Einsatz der deutschen Transall-Transportmaschinen zur logistischen Unterstützung französischer und afrikanischer Truppen soll aber zunächst auf Bamako beschränkt bleiben.