Befreiungsversuch auf Gasfeld in Algerien gescheitert. Unter den Opfern auch Ausländer

Algier. Der Vormarsch von Islamisten in der Sahara weitet sich zu einem Flächenbrand aus. Während in Mali französische Truppen die Rebellen zu stoppen versuchen, ist es in der algerischen Wüste zu einem Blutbad gekommen. Dort hatten islamistische Terroristen auf einer BP-Gasförderanlage Dutzende Geiseln genommen - neben Algeriern auch Franzosen, Briten, Norweger, Amerikaner, Iren und Japaner. Die Regierung in Algier ordnete daraufhin am Donnerstag eine militärische Befreiungsaktion mit Kampfhubschraubern an. Doch sie scheiterte.

Nach Darstellung der Terroristen wurden 35 Geiseln und 15 Kidnapper getötet, als die algerische Luftwaffe angriff. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es bis zum späten Abend nicht. Allerdings gilt als sicher, dass auch mehrere Ausländer unter den Toten sind. Weitere sieben sollen noch in der Gewalt der Entführer sein. Mehrere Geiseln, darunter ein Ire, konnten fliehen.

Hinter der Geiselnahme steht die Organisation al-Qaida im islamischen Maghreb. Sie fordert ein Ende des französischen Einsatzes in Mali. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte, die Terroristen seien keine Freiheitskämpfer, sondern "brutale Kriminelle". Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) warnte: "Wir stehen im Fadenkreuz des islamistischen Terrors."