Kandidatur gilt als Aufforderung an Box-Weltmeister Vitali Klitschko, auf eine eigene Kandidatur zu verzichten

Kiew. Die inhaftierte ukrainische Oppositionsführerin Julia Timoschenko hat sich von ihrer Vaterlandspartei demonstrativ als Kandidatin für die Präsidentenwahl 2015 aufstellen lassen. Die Mitglieder hätten einem Vorschlag von Vorstand Arseni Jazenjuk zugestimmt, teilte die Partei der Ex-Regierungschefin am Freitag in Kiew mit.

Allerdings dürfen Häftlinge laut Gesetz in der früheren Sowjetrepublik nicht kandidieren. Timoschenko war in einem umstrittenen Prozess wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.

Jazenjuk sagte, er rechne mit einem gemeinsamen Bewerber der Opposition. Das gilt als Aufforderung an Box-Weltmeister und Oppositionspolitiker Vitali Klitschko, auf eine eigene Kandidatur zu verzichten.

Der 41-Jährige hat sich bislang noch nicht zu einer möglichen Bewerbung geäußert. Auch von Staatschef Viktor Janukowitsch, der bei der Wahl 2010 gegen seine Erzrivalin Timoschenko gewonnen hatte, gibt es noch keine Stellungnahme