194 Staaten beraten über Kampf gegen Erderwärmung. Ziele: Fortführung des Kyoto-Protokolls und Fahrplan zum Klimaschutzvertrag.

Doha. Die Weltklimakonferenz hat am Montag im Ölstaat Katar begonnen. Zentrales Thema: Möglichkeiten der Bekämpfung der Erderwärmung. 194 Staaten wollen unter anderem über einen konkreten Fahrplan für einen Weltklimavertrag verhandeln, der 2015 beschlossen werden soll. Die UN-Konferenz dauert bis zum 7. Dezember. Bundesumweltminister Peter Altmaier wird kommende Woche in Doha, der Hauptstadt des Emirats, erwartet.

„Wir wissen alle, warum wir Jahr für Jahr immer wieder kommen“, sagte die südafrikanische Außenministerin Maite Nkoana-Mashabane, die voriges Jahr Gastgeberin des Klimagipfels in Durban gewesen war. „Wie schulden es unseren Völkern, den Bürgern der Welt. Wir schulden es unseren Kindern, ihnen eine sicherere Zukunft zu geben, als sie derzeit vor sich haben.“

Die Konzentration von Treibhausgasen wie Kohlendioxid ist einem vergangene Woche veröffentlichten UN-Bericht zufolge seit dem Jahr 2000 um 20 Prozent gestiegen. Eine Vorausschau der Weltbank zeigte kürzlich einen Anstieg der Temperaturen in diesem Jahrhundert um bis zu vier Grad gegenüber der vorindustriellen Ära. Ziel der UN-Gespräche war es, diesen Anstieg auf zwei Grad zu begrenzen.

Harte Verhandlungen wird es in Doha wohl in der Frage geben, wie lange die nächste Verpflichtungsperiode für das Kyoto-Protokoll zur Begrenzung des Ausstoßes an klimaschädlichen Gasen dauern soll, nachdem sich die Staaten im vergangenen Jahr grundsätzlich auf eine Verlängerung des Abkommens verständigt hatten.

Offen ist außerdem die Frage, wie hoch die finanzielle Unterstützung für die vom Klimawandel besonders betroffenen Länder in den kommenden Jahren sein soll. Auch hier laufen die Zusagen, die vor drei Jahren auf dem Klimagipfel in Kopenhagen gemacht wurden, Ende des Jahres aus.

Ab 2020 sollen jährlich bis zu 100 Milliarden Dollar für Klimaschutzprojekte zur Verfügung stehen. Für die Zwischenzeit gibt es bislang keine Festlegungen. Verwaltet werden sollen das Geld vom Grünen Klimafonds, über dessen Sitz in Doha ebenfalls entschieden wird. Voraussichtlich wird die Wahl auf Südkorea fallen. Deutschland, das sich ebenfalls beworben hatte, ging bei einer Vorabstimmung leer aus.