Offenbar Geheimgespräche zwischen Israelis und Palästinensern in Kairo

Tel Aviv. Allen internationalen Friedensbemühungen zum Trotz fordert der blutige Schlagabtausch zwischen Israelis und Palästinensern immer mehr Opfer. Die Zahl der Toten stieg auf 69. Allein bei einem israelischen Luftangriff auf ein Haus in Gaza wurden gestern nach palästinensischen Angaben zehn Zivilisten getötet, darunter fünf Kinder und zwei Frauen. Militante Palästinenser feuerten erneut Raketen auf die israelische Küstenmetropole Tel Aviv - die Geschosse wurden aber von einer neuen Raketenabwehr abgefangen. In Aschkelon, Beerscheva und Sderot wurden mehrere Gebäude direkt von Raketen getroffen.

Israels Premier Benjamin Netanjahu sagte nach einem Treffen mit Frankreichs Außenminister Fabius: "Halb Israel wird beschossen, das kann so nicht weitergehen." Verteidigungsminister Ehud Barak drohte, Israel werde notfalls auch vor einer Bodenoffensive nicht zurückschrecken. US-Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betonten in Telefongesprächen mit Netanjahu das Recht Israels auf Selbstverteidigung. Die Gewalt müsse aber so schnell wie möglich enden. Auf dem Flughafen in Kairo traf gestern ein hochrangiger israelischer Regierungsvertreter ein. Offenbar laufen in Ägypten Geheimverhandlungen über eine Waffenruhe.