In die Affäre um David Petraeus, den zurückgetretenen CIA-Chef, sind nach Einschätzung von US-Verteidigungsminister Leon Panetta keine weiteren hochrangigen US-Militärs verwickelt. Bis auf den Kommandeur der internationalen Afghanistan-Truppe, John Allen, sei seines Wissens nach gegenwärtig niemand anderer betroffen, sagte Verteidigungsminister Panetta vor Journalisten am Rande eines Besuchs in Thailand. Weil die Angelegenheit aber noch untersucht werde, müsse man weitere Aspekte abwarten.

Gegen General John Allen wird ermittelt, weil er "unangemessene" E-Mails mit Jill Kelley ausgetauscht haben soll - der Frau, die die Ermittlungen gegen Petraeus ins Rollen gebracht hatte.

US-Präsident Barack Obama trat am Mittwoch Befürchtungen entgegen, dass es im Zuge der Petraeus-Affäre zu Geheimnisverrat gekommen sein könnte. Bislang gebe es darauf keine Hinweise, sagte Obama. Er wolle sich aber nicht in die Ermittlungen des FBI einmischen und dem Ergebnis auch nicht vorgreifen. Eingeweihten zufolge befand sich auf dem Computer der früheren Geliebten von Petraeus, Paula Broadwell, geheimes Material in beträchtlichem Umfang. Wie Broadwell daran gelangt sei und wie der Inhalt genau aussehe, werde untersucht, erfuhr Reuters aus Kreisen der Ermittlungs- und Sicherheitsbehörden.